LETHARGY - Purification
Mehr über Lethargy
- Genre:
- Alternative Rock
- Label:
- Powerage/Soulfood
- Release:
- 28.11.2008
- Stealth
- Innocence Serene
- A Lost Adoration
- Ideal Orphans
- 14:9
- Convenient Ignorant Amnesia
- I See Man's End In His Construction
- Inertia
- Bleachin' Bones
- Purification
- Fragile Crystal Dream
Ein Schmankerl für alle Alternativefans! Die Waliser LETHARGY rocken sich britisch gelassen durch ihr aktuelles Album "Purification".
Hoppla, da rutscht doch tatsächlich mal wieder eine große Überraschung zwischen die vorhersehbare Veröffentlichungsflut. Schon die ersten Töne des neuen Albums "Purification" der Waliser LETHARGY zaubert ein breites Grinsen auf mein Gesicht - 2005 hatten die Jungs bereits eine Eigenproduktion auf den Markt geworfen. Das ist purer Alternative Rock mit einem Schuss britischem Progressive Metal der Marke THRESHOLD und MINDFEED.
Das liegt vor allem an Sänger und Gitarrist Andy Hunt, der wie eine Mischung aus Eddie Vedder und Glynn Morgan (ehemaliger Sänger der beiden oben genannten Bands) klingt. Eine fantastische Leistung mit allerhand warmen Melodien und enorm vielen zweiten Stimmen, die teilweise sogar komplett durchgehen ('Innocence Serene'). Als einzigen Kritikpunkt könnte man vielleicht anbringen, dass letztendlich die ganz großen Melodien und Refrains, bis auf ein paar Ausnahmen ('A Lost Adoration', 'Fragile Crystal Dream'), fehlen. Das mindert etwas die Langzeitwirkung und den Wiedererkennungswert. Trotzdem ist das eine wunderbare und markante Stimme, die alleine durch ihre Präsenz zu überzeugen weiß.
Musikalisch brauchen sich die restlichen Jungs aber definitiv ebenfalls nicht zu verstecken, denn der Gesang ist nur das Krönchen auf einer starken Basisarbeit. Die meisten Songs werden mit sehr starken Riffs eingeleitet, die durchgehend grooven und rollen ('Stealth', 'Innocence Serene', 'Bleachin' Bones'). Das rockt wie die Hölle. Aber auch Schlagzeuger Gaz Hunt und Bassist Marc T Jones treiben durch ihr variables und facettenreiches Spiel ('Purification') die Musik ständig voran und machen mehr als positiv auf sich aufmerksam. Irgendwann im Laufe der mehr als fünfundvierzig Minuten schaffen es LETHARGY aber nicht mehr, noch für ausreichend Überraschungen zu sorgen. Man bewegt sich zwar ständig auf hohem Niveau, doch ähneln sich die einzelnen Songstrukturen einfach zu stark. Die Songs einzeln betrachtet sind sehr stark, im Gesamtkontext stellt sich jedoch eine gewisse Sättigung ein. Insgesamt hätte man sich gegen Ende hin vielleicht ein bisschen mehr Risiko gewünscht.
Die Musik ist super unaufgeregt. Das wird alles mit einer absoluten Selbstverständlichkeit vorgetragen, die den elf Songs wirklich gut steht. Hier gibt es kein ständiges amerikanisches Jammern, sondern eine natürliche und souveräne Alternative-Breitseite. Dafür gilt auch Produzent David Prater der größte Dank, der sich bereits durch seine Arbeit an "Images And Words" von DREAM THEATER einen großen Namen in der Szene machen konnte. Soundtechnisch ist das großes Kino: warm, erdig und erfrischend lebendig. Allen Alternativefans kann ich "Purification" von LETHARGY nur wärmstens empfehlen, denn es beinhaltet nicht nur alle Markenzeichen dieser Musikrichtung bis ins letzte Detail, sondern rockt vor allem amtlich. Tolle Musiker, schöne Musik.
Anspieltipps: Stealth, A Lost Adoration, Fragile Crystal Dream
- Redakteur:
- Chris Staubach