LETARGO - The Power Of Genetic Manipulation
Mehr über Letargo
- Genre:
- (Melodic) Death Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Australis Records
- Release:
- 15.12.2020
- Intro(Feel the Truth)
- Ten Million Lies
- Origen Real
- Broken Trust
- Interrupted Journey
- Freedom
- Messianic
- Datura Inoxia
- Mirrior Of A Dark Conscience
- Cosmic Eruption
Thrash-Metal mit Melodic-Death-Schlagseite aus Chile
Kurz vor Weihnachten 2020 brachte LETARGO aus Chile ein neues Album mit den klangvollen Namen "The Power Of Genetic Manipulation" heraus. Und ich möchte direkt Entwarnung geben - lethargisch klingt hier garnix. Im Gegenteil. Die Südamerikaner sind mal so richtig angepisst und knallen einem hier 40 Minuten lang einen Bastard aus Thrash- und Melodic-Death-Metal um Ohren, dass es sich gewaschen hat.
Neben dieser unbändigen Wut auf die sozialen Umstände bekommt der Hörer musikalisch wie lyrisch dann auch alle Feindbilder direkt auf dem Silbertablett geliefert. Somit ist "The Power Of Genetic Manipulation" Alben wie "Violent Revolution" oder "Enemy Of God" deutlich näher, als so manchen Veröffentlichungen aus dem Schwedentod-Bereich. Technisch ist das alles auch auf auf einem angemessenen Niveau, ohne jetzt Begeisterungsstürme hervorzurufen, allerdings wirkt das Songwriting insbesondere über die gesamte Albumdistanz dann doch sehr vorhersehbar und versinkt im Gleichklang. Es gibt weder herausragende Gitarrenmelodien oder Riffs zum Niederknien - sodass man diese Welle der Aggression doch relativ teilnahmslos an sich vorbeiziehen lässt. Als würde man im Fernsehen von irgendwelchen Unruhen hören und statt vom Thrash-Metal animiert auf die Straße zu rennen um Chaos zu verbreiten, zappt man lieber in Richtung Trash-TV um die Zeit totzuschlagen.
Mitsingen oder Grölen kann man leider auch nicht wirklich, eher noch beim sehr Hardcore-lastigen 'Broken Trust' oder dem kleinen Hit 'Ten Million Lies'. Am meisten gefällt mir persönlich noch 'Interrupted Journey', welches in den Strophen mit einem simplen aber ziemlich effektiven Riffing kleine Bonuspunkte sammelt. Summa Summarum muss man allerdings festhalten, dass noch in allen Bereichen Luft nach oben ist und man LETARGO nur wünschen kann, am Ball zu bleiben und bei aller Energie davon auch etwas mehr in den Songwriting-Prozess einfließen zu lassen. Bis dahin ist das halt alles in allem nur eine ganz solide Leistung.
PS: Frage an mich selbst - warum denke ich ständig bei diesem Album-Cover an RUNNING WILD "Masquerade"?
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal