LENG TCH'E - Hypomanic
Mehr über Leng Tch'e
- Genre:
- Grindcore
- ∅-Note:
- 6.75
- Label:
- Season Of Mist / Soulfood
- Release:
- 28.05.2010
- Wirehead Imbeciles
- A. Men
- The Stockholm Malevolence Project
- World State Abomination
- Refined Torture
- Misleading Innuendos
- Obiter Dicta
- Death's Head Cockroach
- Totalitarian
- Anthropocentric Suicide
- Silence Is Better Than Unmeaning Words
- Violence Does Even Justice
- Corrosive Rotgut
- Perfervid Odyssey
Pommes-Grind mit Standardbeschallung
LENG TCH'E werden neben AGATHOCLES bereits seit geraumer Zeit als die einzig relevante Grindcore-Combo der Benelux-Pommesnation gehandelt. Immerhin konnten die Belgier um den erst kürzlich zur Band gestoßenen Grunter Serge Kasongo diesen Status mit ihren letzten Alben immer wieder unter Beweis stellen, selbst wenn die durchschlagenden Elemente, sprich das letzte Element zum endgültigen Durchbruch, noch auf keiner Platte zu finden war. Daher verwundert es auch nicht wirklich, dass der westeuropäische Vierer auf dem aktuellsten Release nicht mehr abliefert als eine gute, jedoch nicht überragende Pflichtbewältigung.
"Hypomaniac" ist dabei allerdings ein recht mutiger Schritt in eine verstärkt rockigere Richtung. LENG TCH'E zitieren nicht selten MOTÖRHEAD und adaptieren Lemmys Einfluss für die schmutzigsten Death-Metal-Gitarren seit längerer Zeit. Selbst ein leicht Stoner-Schuss macht sich bemerkbar, wenn die Belgier in 'Wirehead Imbeciles' und 'The Stockholm Malevolence Project' die Rhythmen tanzen lassen und ihren Sound eine ganze Spur konventioneller gestalten als noch in den Anfangstagen. Der Effekt ist jedoch leider auch, dass sich das Material diesmal etwas schneller abnutzt und das Quartett sich gerade im Schlussdrittel mehrfach zu wiederholen beginnt. Die Arrangements wirken nur geringfügig modifiziert, und auch im Bereich der Riffs geht der Band die Frische und damit auf kreativer Basis zum Schluss hin die Puste aus. Zum Glück für unsere geschätzten Nachbarn hat man bis dahin schon einige klare Statements hinterlassen. Das flotte 'A.men' sowie das variable zerhackte 'Death's Head Cockroach' sind exzellente Grind & Roll-Geschichten mit erhöhtem Tiefgang. Und auch mit kurzen Abrissen wie 'World State Abomination' und 'Obiter Dicta' bleiben LENG TCH'E sich und ihrem bisherigen Qualitätsanspruch treu und wissen mit simplen Effekten zu überzeugen.
Umso bedauerlicher, dass phasenweise ein paar Hänger verewigt wurden, die an der Gesamtklasse der Scheibe nagen. Ein paar Filler sind für einen Grindcore-Release zwar nichts Außergewöhnliches, doch gerade das Gefühl, viele Fragmente kurz zuvor bereits gehört zu haben, macht "Hypomaniac" zu einer partiell beunruhigenden Veranstaltung. Mit dem epischen Psychedelic-Track 'Perfervid Odyssey' steht zum Finale hin aber immerhin noch ein echter Gewaltbrocken auf dem Programm, der den gelegentlichen Mangel an Kreativität zu einem großen Teil wieder kaschieren kann. Doch unterm Strich muss man auch als Fan nicht schön reden, dass LENG TCH'E mit ihrem neuen Album nicht ganz an die Klasse ihrer vorherigen Releases anknüpfen können.
Anspieltipps: Wirehead Imbeciles, The Stockholm Malevolence Project, Perfervid Odyssey
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes