LAZER - Lessons In Lazer
Mehr über Lazer
- Genre:
- Heavy Fun Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 07.06.2004
- Wearing Leather
- Thank You, Dr. Bigtits
- Pharao
- Wheelchair Of Regret
- Lessons In Lazer
- Blaze My Glory
Wie bitte? Was? Ein Albumcover mit Lippenstift und roter Schrift - dazu eine Band mit Schwulen-Image, Perücken und Namen wie 'Jeff E. Tage' oder 'Don R. Wetter'? Was mag da wohl rauskommen? Also ab in den CD-Player mit "Lessons In Lazer" und reingehört.
Und doch, wie man sagen muss, kracht einem hier schon beim Opener 'Wearing Leather' feinster Heavy Metal im METALLICA-Stil entgegen - vielleicht etwas zu viel von dem Stil, denn die meisten der LAZER-Riffs hat man doch eigentlich schon mal gehört. So weist beispielsweise schon das Intro des Openers Parallelen zu METALLICA's 'Seek And Destroy' auf.
Doch irgendwann setzt auch der Gesang ein, wobei man endlich erfährt, wie das Image der Band auf deren Musik übertragen wurde. Kaum ein anderer Sänger hat je so hoch und künstlich schwul gesungen wie der Herr Jochen Mark Spender von LAZER. Doch schon nach wenigen Minuten wird klar, dass sowas auch kaum jemand anderes so professionell und durchgängig auf der Höhe singen könnte. Daher sucht man hier auch vergeblich nach amateurhafter Aufarbeitung. Wer hier allerdings noch tiefsinnige Lyrics erwartet, ist selber schuld, denn wenn der Pharao erstmal im Rollstuhl für eine Schönheits-OP zu Doktor Bigtits fährt, ist die Sinnlosigkeit schon vorprogrammiert. Aber wen stört's?
Schade ist allerdings, dass ausgerechnet der mit dem Album gleichnamige Song 'Lessons In Lazer' nicht allzu viel zu bieten hat - für mich der eindeutige Tiefpunkt der Scheibe, da es einfach an Kreativität und Abwechslung fehlt. Doch 'Blaze My Glory' stellt dagegen noch einmal eine richtig schöne MANOWAR-Verarsche dar.
Als Bonustrack, der wahrscheinlich 'March For Metal' heißt, bekommt man abschließend noch eine schöne Hymne um die Ohren gehauen, was das Album auch angemessen abrundet.
Die Tracklist von "Lessons In Lazer" ist in Ordnung und auch wenn man gewisse Gemeinsamkeiten mit METALLICA feststellen kann (übrigens auch zwischen dem Bonustrack und 'Metal Militia'), so können LAZER dennoch mit massig Eigenständigkeit und Neuheit glänzen und auf andere Art und Weise begeistern.
Fazit: Instrumental gibt es bei LAZER nichts zu meckern - daran könnten sich selbst die neuzeitlichen Mannen von METALLICA noch eine Scheibe abschneiden. Im Allgemeinen fehlt es der rosaschwulen Truppe auch nicht an Ideen und Neuheiten, aber gerade mit Image und Gesang erreicht man nur schwer ein breit gefächertes Publikum. Aber bei dieser Kreativität und dem professionellen Songwriting wünscht man doch gern viel Erfolg für die Zukunft, wobei sich LAZER sogar schon ihren Platz beim Rock am Ring/Rock im Park 2004 gesichert haben.
Anspieltipps: Wearing Leather, Wheelchair Of Regret, [Bonustrack]
- Redakteur:
- Martin Kloß