LATITUDE EGRESS - To Take Up The Cross
Mehr über Latitude Egress
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Art Of Propaganda Records
- Release:
- 27.10.2014
- To Take Up The Cross When Through It You Can Win A Kingdom
- To Cast A Spot Upon The Death Of Your Death
- To Walk At The Hands Of A Dial
- To Reap The Flame With Fingers And A Tongue
- To Tread On Loose Boardwalks
- To Restore The Pride To Petravore
- To March Along The Desolate Peripheries Of Mind
Starker Doom für starke Nerven
Na, zu gute Laune? LATITUDE EGRESS ist angetreten, um das zu ändern. "To Take Up The Cross" ist sicher eines der deprimierendsten, emotionalsten und auch kathartischsten Alben des Jahres und zur Beschreibung des Werks muss ich zwangsweise namhafte Vergleiche ziehen, die hohe Erwartungen wecken. Denn dieses Album klingt wie eine Mischung aus WARNING und PRIMORDIAL, mit einigen Anleihen aus dem ruhigeren Black Metal.
Wer nun ein Jahrhundertalbum von der Güte eines "Watching From A Distance" oder "To The Nameless Dead" erwartet, kann wohl nur enttäuscht werden. Im Falle von LATITUDE EGRESS fällt diese Enttäuschung aber denkbar gering aus, was hier ausdrücklich als Lob zu verstehen ist. Sieben ausladende Kompositionen zwischen Doom und Black Metal, mit pathetisch-getragenem Gesang vorgetragen, eher deklamiert, treiben wohl noch dem härtesten Hund Tränen in die Augen. Die zielsicher eingesetzten Gitarrenmelodien unterstreichen die Verlorenheit und Hoffnungslosigkeit nur noch und das stoische Schlagzeugspiel treibt den Hörer unerbittlich durch diese karge Klanglandschaft.
Doch hier geht es um Doom im wahren Sinne des Wortes und deshalb werden Schicksalsschläge mit breiter Brust und erhobenem Haupt ertragen, Pathos, wie er sein sollte, befreit von all dem lächerlichen Kitsch, der so oft an seiner statt ausgegossen wird. Und nachdem man "To Take Up The Cross" durchgestanden hat, fühlt man sich gereinigt, all die Sorgen und die Verzweiflung sind verbrannt und bleiben als emotionale Asche zurück. Man kann sich dem Leben erneut widmen, im vollen Bewusstsein, dass es sich lohnt, weiterzukämpfen und sei es nur, um solche Musik hören zu können. Ein ganz starkes Stück Musik mit viel Tiefgang.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst