LAST WINTER - Under The Silver Of Machines
Mehr über Last Winter
- Genre:
- Emo
- Label:
- Lifeforce
- Release:
- 27.07.2007
- Cassiopeia
- The Violent Things
- A Pacific Romance
- Kiss So Hard
- Girl Next Door
- Standing Here
- Our Summer In Illinois
- Made For TV
- Don't Forget To Write
- Chasing Lights
- Starlight Drive
- Vela To Norma
Emo oder Alternative Pop? Diese Frage drängt sich beim Lifeforce-Debüt der Florida-Kids von LAST WINTER in jedem einzelnen der insgesamt zwölf Stücke penetrant auf. Analytisch betrachtet greift das Quintett auf "Under The Silver Of Machines" ausschließlich auf Mainstream-Sounds zurück und unterzieht das Ganze auch noch einer allzu glatten Produktion. Des Weiteren sin die emotionalen Gesänge ebenso wie die butterweichen Harmonien bisweilen mit einem gewissen Schmalz bestückt, der mit wachsender Dauer ständig penetranter wird und letzen Endes auch gehörig nervt. Kein Wunder, das über dieses Genre derzeit so derbe abgelästert wird ...
Andererseits sind die Melodien des Band-Zweitwerks immerzu eingängig und besitzen in Songs wie 'The Violet Things' und 'Made For TV' sogar Ohrwurm-Charakter. Pop-Punk der bekanntesten Sorte wird hier aufgetragen, einerseits sicherlich effektiv, andererseits aber auf Dauer ermüdend und unspektakulär - zumal sich die Band in späteren Abschnitten inhaltlich gleich mehrfach wiederholt.
Aber auch strukturell ist's nicht weit her mit der Originalität: Schmissige Arrangements, wiederkehrende Schemen, konstruierte Songaufbauten. Klar wird sich hier die eine oder andere begeisterte Emo-Seele laben, betrachtet man aber das Kalkül und die allzu deutliche Mainstream-Ausrichtung, ist man des Ganzen recht zügig überdrüssig.
Was einfach fehlt sind einige ungehobelte Kanten, LAST WINTER geben vor, aus der Hardcore-Ecke zu stammen, zeigen aber keinen Deut dieser inspirativen Quelle. Die Gitarren sind glatt und poppig, und je mehr man sich mal einen derberen Riff wünscht, desto gewöhnlicher und auch schmalziger wird die Musik schließlich. Ich will nicht ausschließen, dass es dennoch Leute gibt, für die derartige Sounds die Offenbarung sind. Sobald man aber nur ein bisschen Anspruch an diesen weitläufigen Klang stellt und sich mit Emo-Core vom Reißbrett nicht zufriedengibt, sollte man "Under The Silver Of Machines" meiden. Selbst im absoluten Mainstream-Bereich hat diese Sparte derzeit Gehaltvolleres zu bieten als dieses Pop-Potpourri.
Anspieltipps: Kiss So Hard, Made For TV
- Redakteur:
- Björn Backes