LAST BEAUTIFUL JUNE - Welcome To The Crisis
Mehr über Last Beautiful June
- Genre:
- Thrash Metal/Metalcore
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 31.10.2009
- Intro
- Your Pharmacy Is Dead
- Resurrected
- From Disco To Mosh
- Welcome To The Crisis
- Per Aspera Ad Astra
Rebellion gescheitert.
Es gibt Fälle, wenn Bands ihr Werk durch den Albumtitel bereits definieren. Manchmal sind es enttäuschende Fälle wie bei LAST BEAUTIFUL JUNE. Das Prädikat ''Welcome To The Crisis'' gibt ein realistisches Versprechen. Denn wie gut gemeint das Album auch sein mag, das Hören ist vor allem eines: frustrierend! Wenn diese Demo die Visitenkarte der 2007 gegründeten Kombo sein soll, dann ist es leider keine, die man später mal in die Hand nehmen wird. Viel zu planlos, unausgereift und abgeschmackt ist die staksige Mischung aus modernem Thrash, Death und Hardcore, die hier mehr schlecht als recht geboten wird.
Das Intro schubst den Hörer in eine kaum überzeugende Synthie-Soundkulisse. Mit Kriegseffekten will man Spannung aufbauen: wie originell! So weit, so erträglich - doch prompt enthüllt 'Your Pharmacy Is Dead' eines der gravierendsten Mankos der Demo: Durch die katastrophale Produktion kann man auch bei höherer Lautstärke kaum etwas unterscheiden, alles klingt dumpf, vermatscht, kaum hörbar. Nicht, dass es etwas Besonderes zu hören gäbe: weder Gitarren, noch Drums, noch die erstickten Shouts können durch Originalität oder handwerkliches Geschick punkten.
So geht es über die gesamte Albumlänge weiter, mit vielen Tiefpunkten und nur vereinzelten Lichtblicken, höchstens der Titelsong ist halbwegs passabel. Die instrumentalen Fertigkeiten reichen gerade aus, um aus zu oft gehörten Versatzstücken härterer Musik eine Lärmkulisse zusammenzuflicken - Songwriting hört sich anders an. Eigene Ideen, eigener Stil? Fehlanzeige - umso peinlicher, da Thomas in dem misslungenen Song 'From Disco To Mosh' unter Einsatz vieler 'fuck's leidenschaftlich gegen Poser wettert. Macht mal halblang, Jungs, legt euch erst eine eigene Identität zu.
So zynisch es klingen mag: ''Welcome To The Crisis'' erfreut vor allem dadurch, dass es nach sechs Songs vorbei ist. Und vergessen. Es gibt wirklich keinen Grund, diese Scheibe wieder aufzulegen, hat man die Krise erst einmal überstanden - außer, man ist leidenschaftlicher Fan welches Genres auch immer (die Definition fällt hier schwer) oder hat sich in den Kopf gesetzt, jede junge Band ungeachtet des Talents zu unterstützen. Im Prinzip ein löbliches Ziel, doch LAST BEAUTIFUL JUNE haben ihr Talent sorgfältig versteckt.
Anspieltipps: 'Welcome To The Crisis' - wenn es sein muss.
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Regina Löwenstein