LANE, LANA - Return To Japan
Mehr über Lane, Lana
- Genre:
- Artrock
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 08.07.2004
- Dark Water Part III
- Fanfare For The Dragon Isle
- Garden Of The Moon
- In The Hall Of The Ocean Queen
- Escher´s Staircase
- The Beast Within You
- Rainbow´s End
- Queen Of The Ocean
- Project Shangri La
- Evolution Revolution
- Frankenstein Unbound
- Athena´s Shadow
- Night Falls
- Astrology Prelude
- Redemption Part II
- Secrets Of Astrology
- Take A Breath
- Stardust
- Symphony Of Angels
- Dream On
- Alexandria
- Autumn Leaves
- Let Heaven In
- Dreamcurrents
- Avalon
- Seasons End
- In The Court Of The Crimson King (remastered)
- Long Live Rock'n'Roll (remastered)
Super! LANA LANE und ihre Backingband veröffentlichen dieser Tage mit "Return to Japan" ein absolutes Rockjuwel und eines der besten Livedokumente, das mir bisher untergekommen ist. Wem der Name LANA LANE kein Begriff ist, der darf trotzdem auch schon zuschlagen, bevor er diese Rezi gelesen hat. Alle anderen hatten diesen Entschluss sowieso schon bei Ankündigung dieser Scheibe gefasst. Lana Lane, eine der begnadetsten Sängerinnen im Rockzirkus, und ihrem Ehemann und Keyboarder Erik Norlander, einem der besten seiner Zunft, ist bis zum jetzigen Zeitpunkt die Etablierung einer einzigartigen und immens starken Artrockband gelungen, die das Ende der Fahnenstange hoffentlich noch lange nicht erreicht hat. Dieser Umstand wird durch "Return To Japan" mehr als nur dokumentiert.
"Return To Japan" wird als Doppel-CD in die Läden gewuchtet. Zum einen eine Scheibe mit einem Auftritt der kompletten Band und eine, auf der ein Akustikgig des Ehepaares enthalten ist. Eines vorweg: Beide Scheiben sind voller Gänsehautatmosphäre und großer Momente, die in der erstklassigen Umsetzung des anspruchsvollen Materials begründet liegt. Wenn Monsterdrummer Vinny Appice seine Grooves aus der Hüfte feuert oder Erik seine mächtigen Analogsynthies anschmeißt und die Herzen der Fans wärmend umklammert, treibt es mir die Schauer reihenweise über den Pelz.
Irgendwelche besonderen Stücke auszuwählen, ist eigentlich genauso Quatsch wie die Absicht, Luft mit der Hand zu fangen. 'Escher´s Staircase', 'Rainbow´s End', 'Queen Of The Ocean', 'Night Falls', 'Secrets Of Astrology', oder das mächtige Openermedley aus 'Dark Water Part III', 'Fanfare For The Dragon Isle', 'Garden Of The Moon' und 'In The Hall Of The Ocean Queen' verbreiten eine Stimmung, die die Seele und das Gemüt ausgiebig streichelt. Der Mix aus Hard Rock der Marke RAINBOW und AYREON-lastigen Elementen zeichnet sich aber vor allem durch das eigentlich recht dunkle und tiefe Organ der Frontqueen aus, die sich wohltuend vom Brei der femininen Sangeskünstler im Rockzirkus abhebt. Man merkt der Musik LANA LANEs aber sehr deutlich die Handschrift des Spaceopera-Meisters und AYREON-Masterminds Arjen Lucassen an, dessen langjähriger Weggefährte ja bekanntlich Erik Norlander war. Wer also auf ausufernde Rockopern mit breiten Keyboards steht, kann hier schon mal blind zugreifen.
Aufgenommen wurde die Scheiblette im Club Citta 2002, im Club Quattro 1999 und in einer Promotion-Akustik-Session, wobei die Übergänge fließend sind und keinerlei Breaks das Hörvergnügen stören. Wer einmal den monumentalen Riffberg 'Queen Of The Ocean' genossen hat, der mit abwechselnd balladesker Melancholie und stampfender Weltoffenheit durch die Behausung schnellt, und wer sich dabei die unglaublichen vibes LANA LANEs auf die Haut hat brennen lassen, wird wahrscheinlich die Scheibe direkt auf die Liste seiner besten fünf aktuellen Alben setzen. Egal welche Sounds Mr. Norlander seinem Instrument auch entlockt, sie suhlen sich ausnahmslos in molliger Wärme. Und egal wie die unterschiedlichen Gitarreros ihre Klampfen situativ anschlagen, erzeugen sie flächendeckend jederzeit ein Feeling, das ich eigentlich nur von PINK FLOYDs David Gilmour gewohnt bin. Dabei rocken Brecher wie das mitreißende 'Project Shangri La' wie von einem anderen Stern und wissen auch mit dezenter Progressivität zu überzeugen.
Auch die zweite Scheibe fährt keinerlei Minuspunkte ein. Das Material ist lediglich von Eriks Piano interpretiert, auf dessen Flächen Lanas Gesang aber erst recht erblüht wie eine Rose im Frühsommer. Die Gänsehaut steht teilweise senkrecht auf den Armen und bescheinigt dem Rockpaar eine erstklassige Verfassung. Auch wenn die Aufnahmen schon älter sind und somit einer gewissen Aktualität entbehren, weist es dennoch jederzeit das sowohl kreative als auch musikalische Potenzial aller beteiligten Musiker auf. "Return To Japan" kommt mit einem fetten Booklet in die Läden, das reichlich Auskunft und einige wunderschöne Liveshots der Band beinhaltet. Summa summarum bietet "Return To Japan" also mächtig viel Gegenwert fürs Geld und prahlt mit über 120 Minuten außergewöhnlicher Musik im glasklaren Soundgewand. Wer auf Artrock in der Schnittmenge von PINK FLOYD, AYREON, MAGNUM und einer gehörigen Portion RAINBOW steht, sollte jetzt keine Sekunde mehr zögern.
Anspieltipps: Escher´s Staircase, Rainbow´s End, Queen Of The Ocean, Night Falls, Secrets Of Astrology
- Redakteur:
- Alex Straka