LAMINIUSX - One Man Show
Mehr über LaminiusX
- Genre:
- Alternative Rock
- Label:
- Timezone/Acoustic Music/Rough Trade
- Release:
- 04.04.2008
- Intro
- Leere Welt
- Shadow Et Conscience
- Nichts ist wichtig
- Swear On the Bible
- Zuvielisation
- Sombody's Lying
- Tonight
- Number 3
- Civilisation=Sterilisation
- Daltonien
- Fear Of The White Man
- Einer von euch
- One Man Show
Nicht die One Man Army, sondern die "One Man Show" präsentieren LAMINIUS X mit ihrem Debutalbum, auf dem Songs in Deutsch, Englisch und Französisch vorgetragen werden. Insgesamt vierzehn davon finden sich auf der Scheibe, die sich stilistisch zwischen Rock und Alternative bewegen, obwohl die Band sich eigentlich - so ist zu lesen - gar nicht eingrenzen lassen, sondern neue Wege gehen will. So neu ist's dann aber doch nicht, was es zu hören gibt. Auffällig allerdings sind die starken Rhythmuswechsel in vielen Songs, die das Eintauchen in eine eingängige Melodie auf der einen Seite zwar verhindern, aber auch Schmiss in die Songs bringen. Im Vordergrund steht hierbei der rockige Sound, der durch die gängige Instrumentalbesetzung aus Gitarre, Bass, Drums und teilweise Piano erzeugt wird. Zu hören ist allerdings auch der zarte Hauch einer Violine, die diese Passagen damit besonders attraktiv macht.
Hinsichtlich der Qualität der Songtexte von LAMINIUS X ist anzumerken, dass die Band sich das ambitionierte Ziel gesetzt hat, die kapitalistische Gesellschaft und den Umgang des Menschen mit der Natur zu kritisieren. Die deutschen Texte entbehren leider einer wirklich berührenden Metaphorik, aber das mag der persönliche Eindruck der Rezensentin sein, die in dieser Hinsicht vielleicht besonders hohe Ansprüche stellt. Letztlich überwiegen doch die englischen Texte, die das daran gewöhnte Ohr wenig belästigen.
Als abwechslungsreich hervorzuheben ist die Variabilität der Gesangsparts auf "One Man Show". Während sich zum Beispiel Track zwei 'Leere Welt' durch fast sanften klaren Gesang auszeichnet und auf dem sich anschließenden 'Shadow Et Conscience' eine Stimme geradezu verwegene Bassqualitäten aufweist, bietet das Zusammenspiel der beiden Sänger Timmi und Nesko auch Raum für rauere Töne bis hin zur Punkattitüde, die sich zum Beispiel in Track zehn mit dem Titel 'Civilisation=Sterilisation' breitmacht. Track elf ' Daltonien' hingegen entwickelt sich zu einem richtigen rockigen Ohrwurm, wenn auch der deutsche Refrain hier wieder etwas sperrig herüberkommt. Da überrascht es dann, dass LAMINIUS X meinen, mit 'Einer von euch' fast schon einen Ausflug in die Gefilde des Rap machen zu müssen. Interessant an diesem Song ist zwar die Untermalung mit Trompeten, der Gesang steigt hier allerdings zur Nervenattacke auf. Wahrscheinlich handelt es sich hier um den zu Anfang bereits erwähnten Grenzübertritt. Experimente sind interessant, aber eben nicht immer schön ...
Insgesamt handelt es sich bei der "One Man Show" also um ein zwar abwechslungsreiches Gesamtwerk, das durchaus einige sehr ansprechende Songs mit rockigem Ohrwurmcharakter aufweist, der Versuch, sich nicht in eine musikalische Stilrichtung pressen zu lassen, führt allerdings zuweilen zu etwas anstrengenden Ausflügen, deren Zweckdienlichkeit sich wohl erst weisen wird.
Anspieltipps: Shadows Et Coscience, Daltonien
- Redakteur:
- Erika Becker