LAID IN ASHES - Solitary Ghostride
Mehr über Laid In Ashes
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- Label:
- Perish In Light/Twilight
- Release:
- 10.10.2008
- Intro: Rise Of The Phoenix
- Hellbound
- Solitary Ghostrider
- I Am The One
- Purified
- Demon's Dance
- Fuel To The Fire
- The Bone Collector
- Say Goodbye To Innocence
- Sin Scarred Skin
- Chapter About Abuse
Mit Melodic Death Metal bin ich ja immer hinter dem Ofen hervorzulocken. Und so gelingt das auch den fünf Ruhrgebietsnasen von LAID IN ASHES, die mit "Solitary Ghostride" ihr inzwischen fünftes Album in die Runde der geneigten Hörerschaft werfen. Darauf bringen sie mit einer Spieldauer von rund vierzig Minuten zehn ordentliche Knaller unter, denen allerdings zunächst ein geradezu zartes Gitarrenintro den Weg ebnet.
'Rise Of The Phoenix' heißt diese zurückhaltende Anfangskomposition und das scheint mir ein sonderbar unpassender Titel. Assoziiere ich doch mit dem Phoenix eher etwas Erhabenes, Kraftvolles, das sich erst in den Folgestücken entwickelt. Aber was soll's – wen tangieren schon Songtitel, wenn es darum geht, sich die Birne mit ordentlichen Ballerriffs zuzuknallen? Denn das ist hier tatsächlich möglich und beginnt sogleich nach des Phoenix Abflug mit dem düsteren Gegrowle von Fabian Wallenfang, dessen Stimmbänder sich im Übrigen im weiteren Verlauf als höchst wandelbar erweisen. Immer wieder ranken sich die Gesangslinien hinauf in die Höhen fast blackmetalartigen Kreischens, dass sich die Nackenhaare schön-schaurig aufstellen. Insgesamt setzt sich allerdings erfreulicherweise kein düster-depressiver Sound durch, sondern LAID IN ASHES bestechen durch kraftvoll treibende Rhythmen von überzeugender Natur. Das Bild von der Gitarre als penetrierender Kreissäge kommt hier unweigerlich auf, die zu einem erheblichen Teil für die Lust an dieser Scheibe verantwortlich ist.
Nicht umsonst aber werden LAID IN ASHES mit ihrem hier vorgelegten Feuerwerk in den Melodic Death Metal eingeordnet, denn neben ihrer Fähigkeit, Gefühle durch großes Gebolze freizulegen, verstehen sie es, die Brutalität der Songs an den passenden Stellen mit zugänglichen Melodien zu unterlegen. Dies ist es letztlich, was die Scheibe nicht zu einer kompositorischen Einbahnstraße werden lässt, sondern sie durch Abwechslungsreichtum auszeichnet, der mitreißt. Und so scheint es fast, als steigere sich mit jedem Song auch das Tempo – ein Eindruck, der vermutlich trügt, gleichwohl ein Zeichen dafür ist, in welcher Weise LAID IN ASHES in der Lage sind, Atemlosigkeit zu erzeugen. Dass die Bottroper Jungs, die in den letzten Jahren bereits einige Gelegenheiten genutzt haben, Gigs zu spielen, auch live überzeugen, kann ich mir lebhaft vorstellen. Kurz und gut: Wer neben stromlinienförmigem Death-Metal-Krach auch noch etwas Musik vertragen kann, der ist bei LAID IN ASHES goldrichtig.
Anspieltipps: Solitary Ghostride, Demon's Dance, Chapter About Abuse
- Redakteur:
- Erika Becker