KRIS NORRIS PROJEKT, THE - Icons Of The Illogical
Mehr über Kris Norris Projekt, The
- Genre:
- Modern Metal
- Label:
- Magna Carta / Soulfood
- Release:
- 16.01.2009
- The Law Of Falling Bodies
- Everything Expires
- The Hegelian Principle
- Lament, Requiem, Threnody
- Ghostly Shell Removal
- Wounds Of Amfortas
- The Condition Of Being Bored
- A Shift In Normalcy
- The Bowman's Friendship
- Regression Of The Ictus
- Palindrome
- Remaining Folish
- The Brotherhood Of Melancholy
- Servants Of Sadness
Namedropping oder anspruchsvoller Soundtrack? Das Zusammentreffen von DARKEST HOUR und LAMB OF GOD.
Nicht wenige Fans der Modern-Metal-Hopefuls von DARKEST HOUR sahen im Ausstieg des etablierten Gitarristen Kris Norris den kreativen Tod der Band. Immerhin scheint der Gitarrensound und somit auch Norris' persönlicher Beitrag maßgeblich für den rasanten Aufstieg der Combo, die in den Staaten ähnlich heiß gehandelt wird wie hierzulande IN FLAMES und Konsorten. Norris selber hat sich infolge seines Rückzugs aber nicht aus dem Business verabschiedet, sondern relativ bald an seinem Soloprojekt gewerkelt. Gemeinsam mit LAMB OF GOD-Frontmann Randy Blythe hat er sich unlängst im Studio verschanzt, um den ersten Silberling von THE KRIS NORRIS PROJEKT einzuspielen - und der hält durchaus einige Überraschungen bereit!
Statt nämlich seiner Experimentierfreude freien Lauf zu lassen, orientiert sich Norris auf "Icons Of The Illogical" weitestgehend an der Basis. Das größtenteils instrumental konzipierte Album bietet eine Vielzahl von flotten Leads und harmonischen Licks und belässt es weitestgehend beim klassischen Band-Songwriting. Gerade in der zweiten Hälfte der Platte steuert er viele songdienliche Arrangements bei, die eigentlich nur noch darauf warten, mit der Intensität eines Vokalisten wie eben Blythe ausgestattet zu werden. Der jedoch bekommt nur sporadischen Einsatz zugeteilt und beschränkt sich hierbei auf die wenigen wirklich deftigen Parts von "Icons Of The Illogical". Das rasende 'Remaining Folish' beispielsweise erinnert mit seinen vorpreschenden Grooves stark an MASTODON und hebt sich wie die meisten von Gesang begleiteten Tracks ein wenig von dem typischen Fundus dieser Scheibe ab.
Die Instrumental-Nummern wiederum offenbaren nicht selten klassische Göteborg-Gitarren mit modernen Rhythmen, wirken aber gerade deswegen stellenweise unfertig. Stücke wie 'A Shift In Normalcy' oder 'The Bowman's Friendship' sind aufgrund ihrer feinen Melodien und ihrer eingängigen Arrangements richtig guter Stoff, wegen ihres relativ simplen Aufbaus als Instrumental-Kompositionen aber fast schon verschenkt. In diesem Zusammenhang mag man das vielleicht nicht gerne hören, aber ohne Sänger ist das Gros der Songs in diesem Fall wirklich nur die Hälfte wert!
Nichtsdestotrotz hat Norris in seinem neuen Projekt ein klares Zeichen für den Qualitätstandard seiner Releases gesetzt. Das Songwriting ist natürlich klasse, die Performance aber eben ohne Gesang nicht ganz so stimmig, wie sie es in einer Bandkonstellation sicher hätte sein können. Daher wäre es wünschenswert, Blythe würde sich auch für einen Nachfolger zur Verfügung stellen und dann auch Vollzeit arbeiten. Dort nämlich, wo er sich auf "Icons Of The Illogical" verewigt hat, brennt definitiv die Hütte!
Anspieltipps: The Law Of Falling Bodies, Ghostly Shell Removal, Remaining Foolish
- Redakteur:
- Björn Backes