KREYSKULL - Tower Witch
Mehr über Kreyskull
- Genre:
- Doom Rock / Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 10.10.2014
- Night Of The Waking Octopus
- Abomination Jungle
- The Man Who Lived Before
- Tower Witch
- Forest Of The Great Unknown (Intro)
- Soulway Station
- Evil Absolute Blues
- El Chupacabra
- Kingdom Falling
Dieser Doom rockt wie verhext
Dass es Hexentürme gibt, weiß ich ja schon länger, dass es aber auch Turmhexen geben muss, ist zwar eine logische Konsequenz daraus, war mir bisher aber nicht bewußt. Mein Dank geht daher an die Finnen KREYSKULL, die mir diese Tatsache mit dem Album "Tower Witch" ins Gedächtnis rufen. Bei dieser weltbewegenden Erkenntnis soll aber nicht in den Hintergrund geraten, dass es sich hier um ein wirklich starkes Album aus dem leicht doomigen, von den 70ern beeinflussten harten Rock handelt, das mit einigen gewitzten Einfällen im Songwriting, einer rundum überzeugenden Darbietung aller beteiligten Musiker und einer passenden Produktion punkten kann.
Doch der Reihe nach: KREYSKULL spielt Heavy Rock, der an verschiedensten Stellen an die Großmeister gitarrenorientierter Musik erinnert, BLACK SABBATH und auch DIO werden vermehrt zitiert, doch auch modernere Einflüsse fallen nicht gänzlich unter den Tisch. Dieser recht schwerfällige Grundton, wird jedoch immer wieder von akustischen - teilweise bis in den Jazz schielenden - Einsprengseln aufgelockert, die den Hörer aus der Doomgemütlichkeit reißen und dafür sorgen, dass man "Tower Witch" von Anfang bis Ende interessiert lauscht, um keine jener Wendungen zu verpassen.
Höhepunkte in einem durchgängig starken Album sind der Titelsong und das ausladende 'The Man Who Lived Before', doch die Qualitätsunterschiede sind eher gering. Es handelt sich nur um zwei besonders gelungene Beispiele für die Qualität von KREYSKULL, die auch als Anspieltipps dienen sollen. Die Produktion rundet diesen guten Eindruck noch ab, da sie modern und transparent ausfällt und nicht versucht, eine vergangene Ära auf Biegen und Brechen zu reanimieren, sie ist einfach gelungen und zeitgemäß.
Die Moral dieses Textes lässt sich also wie folgt zusammenfassen: Wer einen rockigen Doom oder doomigen Rock mit 70er Schlagseite mag, der nicht angestrengt nach Retro klingt, kann sein Geld deutlich schlechter als in eine Turmhexe investieren.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst