KREMATORIUM - Sinister Seduction
Mehr über Krematorium
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Witches Brew
- Release:
- 23.05.2025
- Stonehearst Asylum
- Moonshine Rider
- Manhunt
- Go Getter
- D.F.T.E.
- Scream 'N' Shout
- Reign Of Terror
- Blackened Sky
Gelungene, abwechslungsreiche Thrash-Scheibe.
Die aus der kroatischen Hafenstadt Rijeka stammende Formation existiert seit 2007 und hat mit dem Langeisen "Body Bags" (2015) und der EP "Altar Of Lies" (2018) bereits zwei Veröffentlichungen vorzuweisen. Doch noch bevor es auch international so richtig losgehen sollte, geriet offenbar ein wenig Sand ins Getriebe. 2019 kam es zudem zu einem eklatanten Einschnitt im Bandgefüge.
Von der ursprünglichen Besetzung blieben nämlich nur noch Sänger Domagoj Fišeković und Gitarrist Erik Perušić übrig. Mit Bassist Zdenko Debić und Eriks Bruder Dorian am Schlagzeug konnte die Rhythmusabteilung aber recht bald neu besetzt werden, und 2021 wurde das Line-Up schließlich durch Sebastian Živković vervollständigt, da er den vakanten Posten an der zweiten Gitarre übernahm. In dieser Formation hat die Truppe nun ihr zweites Album eingespielt, das insgesamt acht Tracks beinhaltet und es auf knapp 32 Minuten Spielzeit bringt. Stilistisch sind die Songs allesamt dem Thrash Metal zuzuordnen und lassen zudem auf Anhieb erkennen, dass die Inspirationsquellen nahezu ausschließlich aus der "alten Schule" stammen.
KREMATORIUM orientiert sich offenkundig an den großen Namen der Bay Area, hat aber auch ein Faible für zeitlosen Heavy Metal mit Melodie. Da Domagoj zwar überaus aggressiv ins Mikro röhrt, sein Gesang aber immerzu verständlich bleibt, passt er wirklich gut zum instrumentalen Vortrag. Technische Finessen der Instrumentalisten sind zwar durchaus zu hören, keiner der Jungs drängt sich aber zu sehr in den Vordergrund. Im Gegenteil, man merkt dieser Band an, dass sie als Kollektiv fungiert und auch funktioniert. Das Tempo ist zwar zumeist hoch, durch geschickt eingestreute Breaks und Wechsel geht es aber niemals monoton zur Sache.
Die Truppe selbst hat sich für diesen Dreher vorgenommen auf allzu klischeehafte Texte aus der Glaubens- oder der Kriegsecke zu verzichten. Das ist auch ganz gut gelungen, so offeriert man etwa mit dem von Edgar Allen Poe inspirierten 'Stonehearst Asylum' cineastisch bzw. literarisch inspiriertes Material. Nicht zuletzt deshalb erweist sich das Album nicht nur als überaus abwechslungsreich, sondern auch als gelungen, und sollte KREMATORIUM für alle Thrash-Metal-Fans interessant machen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer