KOVENANT, THE - Seti
Mehr über Kovenant, The
- Genre:
- Elekto/Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 31.03.2003
- Cybertrash
- Planet Of The Apes
- Star By Star
- Via Negativa
- Stillborn Universe
- Acid Theatre
- Perfect End
- Neon
- Keepers Of The Garden
- Pantomime
- Hollow Earth
- Industrial Twilight
Es gehörte schon eine Menge Mut dazu, als Ex-Mitstreiter von DIMMU BORGIR und Mitglied von MAYHEM mit “Animatronic“ eine Platte zu veröffentlichen, die mit Black Metal nichts, aber auch gar nichts mehr am Hut hat. Immerhin ist die Szene für alles mögliche berühmt-berüchtigt, aber mit Sicherheit nicht für ihre stilistische Offenheit.
Der Mix aus RAMMSTEIN-Riffing, Gothic-Anleihen und einem ordentlichen Schuss Elektro sagte aber anscheinend nicht nur mir zu, denn THE KOVENANT konnten mit eben diesem Album schon einen Achtungserfolg feiern.
Nach dem Re-Release des Erstlings “In Times Before The Light“ folgt nun mit “Seti“ die insgesamt vierte Langrille bzw. die zweite unter dem neuen Namen (vor “Animatronic“ nannte sich die Truppe noch COVENANT, zog aber vor Gericht gegen die schwedischen Synthie-Popper den Kürzeren).
“Seti“ ist die Kurzform von “Search for extraterrestrial Intelligence“, sozusagen das Außerirdischen-Suchprogramm der NASA und verwandter Organisationen.
THE KOVENANT scheinen bei ihrer Suche fündig geworden zu sein, denn das neue Album klingt dermaßen futuristisch, klinisch und kalt, als hätten ein paar Aliens die Griffel mit im Spiel gehabt.
Die Gitarren sind im Vergleich zu “Animatronic“ weiter in den Hintergrund gerückt, die kranken Vocals mussten weitgehend cleanem Gesang weichen, und Drumbeats sowie eine Unzahl an elektronischen Einsprengseln dominieren das musikalische Geschehen.
Das klingt dann im Endeffekt nach DEPECHE MODE goes Odyssey 2001 – oder so ähnlich.
Zumindest der unverschämt hohe Tanzfaktor bei Stücken wie dem Opener “Cybertrash“, “Star By Star“ oder das recht stark an PAIN angelehnte “Stillborn Universe“ dürfte dafür sorgen, dass THE KOVENANT auch in Sachen Disco und Charts recht gute Karten haben werden. Mich persönlich freut’s, denn “Seti“ ist nicht nur eine willkommene Abwechslung in Zeiten, wo “Back to the Roots“ wieder in ist, musikalische Innovation oftmals aber verschmäht wird, sondern vor allem auch schlicht und einfach ein sehr unterhaltsames und kurzweiliges Stück Musik.
Ganz besonders zolle ich Nagash (Ex-DIMMU BORGIR) und Hellhammer (MAYHEM – mittlerweile leider nicht mehr bei THE KOVENANT tätig...) einen Heidenrespekt, zählen ihre eigentlichen Beschäftigungsfelder doch eher zu den Stützen der gehörnten Zunft – da ist es sicherlich nicht einfach gewesen, das ursprüngliche stilistische Fahrtwasser mit solch einer radikalen Kursänderung zu wechseln.
Sei’s drum, für “Seti“ lässt sich eine eindeutige Kaufempfehlung für all die aussprechen, die ernsthaft gemachter, immer noch harter – aber auch tanzbarer – Mucke mit hohem Wiedererkennungswert und Elektronikanteil nicht abgeneigt sind. Hier darf zur Abwechslung mal das Tanzbein und nicht die Rübe gewschwungen werden ;-)
Anspieltipps: Cybertrash, Star By Star, Stillborn Universe, Perfect End
- Redakteur:
- Rouven Dorn