KONCHORDAT - Rise To The Order
Mehr über Konchordat
- Genre:
- Prog / Melodic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 06.05.2016
- Like A Heart Attack
- Nowhere Left To Go
- Save Me From The Rain
- My Energy
- Dream Forever
- Statement Of Intent
- Tired And Helpless
- Temple Of The Damned
Mogelpackung mit guten Ansätzen in eine andere Richtung.
Das dritte Album der Briten KONCHORDAT hat ein wenig auf sich warten lassen. Das ist im Progbereich nichts Ungewöhnliches, zumal ein Blick auf die Tracklängen nach dem Einlegen des Tonträgers freudige Erwartung weckt. Das sieht man mehrere Lieder, die an der Zehnminuten-Marke kratzen. Da darf man wohl auf Großes hoffen, zumal wenn die Band von den Experten des Hauses Just For Kicks Music mit PALLAS, IQ und ARENA verglichen werden. Da ich mit der Band sonst nicht vertrau bin, lassen wir alle langen Vorreden: Also los!
Wie ein Wirbelsturm bricht der Opener 'Like A Heart Attack' auf den Hörer ein. Passender Titel. Allerdings hat das mit dem Prog der Referenzbands nur am Rande etwas zu tun. Hier gibt es vor allem Hard Rock, ja fast Metal, mit Bombast, aber ganz sicher keinen Neoprog. Obendrein ist die Produktion extrem aufdringlich und erschlägt den Hörer geradezu. Trotzdem ist 'Like A Heart Attack' nach der ersten Überraschung ein wirklich gutes Lied, irgendwo in der Ecke zwischen SYMPHONY X und DREAM THEATER, nur eben ohne Abwechslung. Oh je, da verwandelt sich die eben noch als Pluspunkt gewertete Liedlänge tatsächlich in einen Kritikpunkt, denn die Hälfte der Spielzeit wäre für das Stück völlig ausreichend gewesen, ja hätte ihm gut getan. Zwar kann die Band über neun Minuten lang den Druck aufrecht erhalten, doch der Hörer ermüdet.
Leider ist die Beschreibung des ersten Liedes in gewissem Sinne eine Blaupause für den Rest. KONCHORDAT lässt den Druck kaum sinken, hat eine kraftvolle Rockscheibe geschaffen, die dem Hörer förmlich ins Gesicht springt. Das liegt nicht zuletzt an der Produktion, die selbst Lieder wie 'Nowhere Left To Go' oder 'Tired And Helpless' zu sehr in des Hörers Gesicht wirft. Trotzdem ist "Rise To The Order" eigentlich nicht schlecht. Wenn man den einzelnen Song nimmt, gibt es eigentlich keinen, bei dem man nicht wohlwollend nicken würde, nur vermag das Album am Stück nur bedingt zu begeistern. Wenn man schon keinen Prog macht, sollte man versuchen, die Lieder auf den Punkt zu bringen, und in dieser Beziehung kann KONCHORDAT kein Lob einheimsen.
Ein letzter Kritikpunkt meinerseits ist Stuart Martins etwas angestrengt klingende Stimme, die vor allem in den Powerpassagen nicht vollständig zu überzeugen vermag. Leider sind diese auf "Rise To The Order" in der Überzahl. Dennoch bleibt unter dem Strich ein ordentliches Album, aus dem man möglicherweise mehr hätte machen können, wenn man einen Produzenten hinzugezogen hätte, der Martin geholfen hätte, seine musikalischen Kreationen in gefälligere Form zu gießen. Ich bin sicher, man hätte hier ein wirklich starkes 40-minütiges Melodic-Metal-Album basteln können, denn jeder einzelne Song hat das entsprechende Potential.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger