KJU - Neon Lights Carve Shadows
Mehr über Kju
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Swell Creek Records (Soulfood Music)
- Release:
- 28.05.2010
- A Motorway Escape
- The Art Of Gracious Living
- Teeth Keep Craving
- An Opposite Emergency
- Rooftops
- Good Friends Got To Drink Together
- Nights Out
- 1-8000-Happiness
- Curtain Calls
- Brother, Sister
- Big Ships, High Hopes
- The Only Saviour
Nächte in der Großstadt haben viele Gesichter.
Das ursprünglich aus Hannover stammende Quintett von KJU: hat sich mittlerweile im Norden der Republik zentral verteilt. Hannover, Hamburg, Berlin. So kann man jetzt gleich an drei Orten als Lokalact auftreten. Cleverer Schachzug. Und auch eine Erklärung dafür, warum es um die Jungs etwas ruhiger geworden ist. Nach zwei schnell aufeinander folgenden Alben in 2002 ("Dras Lines On") und 2003 ("The Pieces Fit"), dauerte es bis zum dritten Werk "Setting Sun" gute vier Jahre und nun erneut drei Jahre bis "Neon Lights Carve Shadows" eingetütet wurde.
Lange Pausen haben aber auch den Vorteil, dass Material reifen kann. Und genau das ist auf "Neon Lights Carve Shadows" deutlich zu spüren. Das beginnt beim sehr gelungenen Artwork, welches das lyrische Konzept "Nächte in der Großstadt" mit schönen, atmosphärischen Bildern unterstreicht. Und man hört es auch auf der sehr abwechslungsreichen Rockscheibe, womit jetzt gekonnt die Brücke zur Musik geschlagen wäre.
Grundsätzlich erwartet einen auf "Neon Lights Carve Shadows" Rockmusik. Nicht mehr und nicht weniger. Gerade bei den flotten Songs wie dem Opener 'A Motorway Escape' oder 'Brother, Sister' schimmert zudem ein stellenweise kräftiger Punk-Appeal durch, der aber die tendenziell eher nachdenkliche Grundstimmung auch nicht vertreiben kann. Echte Melancholie kann man dann sogar bei ruhigen Songs der Marke 'Good Friends Got To Drink Together', 'Curtain Calls' oder dem ganz starken 'An Opposite Emergency' ausmachen. Auch wenn ich mir gerade bei 'Good Friends Got To Drink Together' mehr Mut gewünscht hätte. Warum? Nun, es gibt eine Stelle, wo sich Bläser perfekt platzieren lassen. Das hat die Band auch erkannt, doch sind sie so weit in den Hintergrund gemischt, dass sie kaum wahrzunehmen sind. Hier hätte ein stärkerer Akzent die Nummer deutlich aufgewertet. Da wurde ein wenig eine Chance verpasst.
Davon abgesehen macht "Neon Lights Carve Shadows" aber wirklich Spaß zu hören. Songs wie 'The Art Of Gracious Living', 'Teeth Keep Craving' oder 'Nights Out' sind angenehm eingängig, ohne dabei plakativ und oberflächlich zu sein. Ein sehr gelungener Spagat. Dazu kommen die bereits angesprochenen heftigeren und ruhigen Songs, die auf Albumlänge für Abwechslung und Dynamik sorgen. Langweilig wird es dadurch nie.
Was mir jetzt abschließend ein bisschen fehlt, ist ein geeigneter Vergleich zu anderen Bands, um so die Zielgruppe besser definieren zu können. Letztendlich kann hier jeder reinhören, der eine Mischung aus Rock, etwas Punk und leichter Melancholie ansprechend findet. Am besten hört ihr euch auf der Homepage der Band einfach das Album einmal an und entscheidet dann selbst. Ich finde es richtig gut.
Anspieltipps: A Motorway Escape, An Opposite Emergency, Brother, Sister, The Only Saviour
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk