KINGDOM OF GIANTS - Burning Chrome (EP)
Mehr über Kingdom Of Giants
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- SharpTone Records
- Release:
- 29.08.2025
- Tune Me Out
- Collide
- Lead Me Back
- Cold Burn
- Taste Of Poison
- Digital Hell
Guter Schritt nach vorne.
Erst blutet der Stern, dann brennt das Chrom, zumindest wenn es nach den US-Amerikanern KINGDOM OF GIANTS geht. Klingt komisch, doch betrachtet ihr den EP-Doppelschlag, der im letzten Jahr mit "Bleeding Star" begann und nun mit "Burning Chrome" komplettiert wird, macht diese Aussage gleich deutlich mehr Sinn. Richtig überzeugen konnte mich die letzte Kurzrille aber nicht, auch wenn es handwerklich nicht viel zu meckern gab. Die Songs konnten mich dennoch nicht so richtig packen, weshalb ich nun gespannt bin, ob die Kalifornier diesen Eindruck mit den sechs frischen Kompositionen von "Burning Chrome" diesen Eindruck korrigieren können.
Der Opener 'Tune Me Out' macht jedenfalls schon einmal Spaß und präsentiert uns modernen Metalcore mit poppigen Hooklines im Refrain und einem ansprechenden Breakdown, bei dem dann auch mal die Gitarren so richtig von der Kette gelassen werden. Insgesamt ein durchaus gefälliger und unterhaltsamer Einstieg, zu dem mit 'Collide' im direkten Vergleich im Anschluss aber noch einmal eine ordentliche Schippe draufgelegt wird. Dabei beginnt die Nummer eigentlich überraschend elektronisch und poppig, bekommt im Refrain aber nicht nur eine große Hookline verpasst, sondern räumt auch den Gitarren mehr Raum ein, um der elektronischen Eingängigkeit eine angemessene Portion Härte entgegenzustellen. Ja, hier könnte man von einem waschechten Metalcore-Hit sprechen, der sich auch über die Laufzeit der Platte hinweg im Gedächtnis festbeißt.
Spätestens mit dem ebenfalls hitverdächtigen und richtig starken 'Lead Me Back' haben die Amerikaner den direkten Vorgänger dann auch überdrumpft, denn zwei so glaskare Volltreffer konnte ich auf "Bleeding Star" im vergangenen Jahr nicht identifizieren. Schade, dass danach mit 'Cold Burn' und 'Taste Of Poison' die Luft wieder etwas raus ist. Ja, auch hier bleiben wir durchweg auf hohem Niveau, doch irgendwie sind beide Songs etwas austauschbar und setzen sich nicht merklich von der Masse ab. Anders sieht das schon bei 'Digital Hell' aus, das mit unheimlicher Wucht loslegt, nur um im Refrain die gewohnte Kehrtwende in Sachen Eingängigkeit mit einem klar gesungenen Refrain zu vollziehen. Ganz so prägnant wie zuvor geht es dabei nicht zur Sache, trotzdem beendet der sechste Track die Kurzrille mit einem weiteren Track, den ich euch guten Gewissens als Anspieltipp ans Herz legen kann.
So macht KINGDOM OF GIANTS anno 2025 insgesamt auch einen besseren Job als auf "Bleeding Star" im vergangenen Jahr. Weiterhin fehlt mir bei den Kaliforniern das große Alleinstellungsmerkmal, das die Band zu einem Pflichtkauf für alle Core-Liebhaber und -Liebhaberinnen machen würde, aber kompositorisch ist "Burning Chrome" über weite Strecken so kompakt und zwingend aufgestellt, dass der Sechser beim Zielpublikum durchaus offene Türen einrennen dürfte. Entsprechend gibt es dann auch einen halben Zähler mehr für eine EP, die mir ein paar sehr unterhaltsame Minuten beschert hat.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs