KID ROCK - Cocky
Mehr über Kid Rock
- Genre:
- Crossover
- Label:
- Atlantic
- Trucker Anthem
- Forever
- Lay It On Me
- Cocky
- What I Learned Out On The Road
- I`m Wrong But You Ain`t Right
- Lonely Road Of Faith
- You Never Met A Motherf**ker Quite Like Me
- Picture (Featuring Sheryl Crow)
- I`m A Dog
- Midnight Train To Memphis
- Baby Come Home
- Drunk In The Morning
- WCSR (Featuring Snoop Dogg)
Ich muss ehrlich zugeben: Ich war ziemlich gespannt auf "Cocky", das zweite Major-Album des selbsternannten "Pimp Of The Nation" KID ROCK. "Devil Without A Cause" war schließlich eine coole Crossoverscheibe, mal abgesehen von ein oder zwei Ausfällen.
Allerdings sorgten die Äußerungen von Uncle Kracker (der KID ROCK DJ, der diese Crossover-für-Hausfrauen-Scheibe am Start hatte) doch für Stirnrunzeln: Whimpt KID ROCK jetzt aus? Die Single "Forever" mit dem dazugehörigen Video klang aber geil und weckte meine Freude aufs Album. Schon im Plattenladen war aber Ernüchterung angesagt: Ziemlich viele lahme Songs und kaum wirkliche Highlights.
Also den Kauf gespart und erstmal vom Kumpel ausgeliehen. Und beim ersten vollständigen Anhören dann der Schock: "Cocky" ist Schrott! Crossover kann man zu diesem lahme Gezocke kaum noch sagen, lahmarschiger Rock mit Blues- und Country-Einflüssen. Country! Was soll der Mist? Aber es kommt noch schlimmer: Titel Nr. neun, "Picture", ein Duett mit Sheryl Crow. Da hätte ich beinahe in die CD-Hülle gekotzt. Das ist Seniorenheim-Mucke, ohne Power, ohne Druck und auch ohne irgendwelches Feeling, einfach nur stumpfsinniges Genöle, das spätestens nach dreißig Sekunden tierisch nervt. Übelster Countryschrott, der mit harter Musik nicht das geringste zu tun hat.
Aber man muss KID ROCK ja auch Respekt zollen: Ein guter Song ist immerhin dabei; "I Was Wrong But You Ain´t Right", der nach ruhigem Beginn durch fette Riffs und den aggressiven Gesang ziemlich cool klingt. Und nicht zu vergessen, "Drunk In The Morning". Am Anfang ein weiterer bluesiger Langeweiler, dann wird das Stück aber plötzlich ein netter Hardrocker. Der Rest der CD wird allerdings von ruhigen Stücken wie "Lay It On Me" oder "Baby Come Home" dominiert, mit einem Wort: Hausfrauen-Musik. Und wenn doch mal aggressivere Parts in den Songs auftauchen, wie z.B. bei "Lonely Road Of Faith" oder "Midnight Train To Memphis", dann wirkt das deplaziert und aufgesetzt. Den endgültigen Schlusspunkt setzen dann Songs wie das schon erwähnte "Forever", "Cocky" oder "I´m A Dog", die zwar nett rocken, aber jegliche Dynamik vermissen lassen. "Forever" klingt plötzlich wie achtzigjährige Rentner, die einen auf hart machen - peinlich und hart wie Nutella.
Man übertreibt keinesfalls, wenn man "Cocky" als halbgar und riesengroße Enttäuschung bezeichnet. Das Bedürfnis, es allen potentiellen Käufern recht zu machen hat KID ROCK dazu gebracht, seine Rock-Roots deutlich zu verleugnen und eine CD abzuliefern, die niemandem weh tut. Und zum Abschluss nur folgendes: wer diese CD gut und richtig hart findet und meint, ich würde hier einen ungerechtfertigten Verriss abliefern, der ist hier definitiv falsch und sollte lieber die Bravo lesen! Ach ja, warum bei Anspieltipps nichts steht? Nun, zwei gute Songs rechtfertigen in keinster Weise den Kauf dieser Country-Pop-Müll-CD!
Anspieltipps: Keine!
- Redakteur:
- Herbert Chwalek