KERRETTA - Saansilo
Mehr über Kerretta
- Genre:
- Instrumental Rock/ Metal/ Ambient
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Golden Antenna/ Broken Silence
- Release:
- 16.09.2011
- A Ways To Uprise
- Halls To Wherever
- Bloodlines
- By The Throats
- Sheperds Thread
- Kept From The Brilliance Of The Outer World
- Onyxia
T!O!L!L!
Wer das überirdische Debüt der Neuseeländer von 2009 noch auf der Kaupe hat, das "Vilayer" hieß und deren Saftigkeiten wie 'Dinshah' oder 'Moven Fade' oder 'The Secret is Momentum' immer noch nachklingen, der wird dieses zweite Album "Saansilo" sehnsüchtigst erwartet haben. Das deutsche Spezialitätengeschäft Golden Antenna hat es wieder geschafft, den drei Männern von ganz ganz weit weg ein passender Heimathafen für Europa zu sein. Es ist wieder gelungen.
Das, was glücklicherweise das Erstwerk des Trios bereits zu großen Teilen dominierte, nämlich die Atmosphäre zum tiefen Einatmen, der ungehörig spannende Druckaufbau, der in süchtig machenden Entladungen zerplatzte und eine schroffe aber perfekte Harmonie der drei. Basser, Gitarrist, Schlagzeuger waten gemeinsam durch dampfende Sümpfe, laufen über eisige Wasser, stecken für den "perfekten Moment" die Köpfe zusammen, leben für diesen Moment, diese Suche. Und auf "Saansilo" kommen sie diesem Ideal mehrmals beängstigend nahe. Denn, was soll danach noch kommen? Nach dem abklopfenden Basstapferl 'A Ways To Surprise', das ein künstlich nach-erzeugtes Klirren noch nicht einzufangen vermochte, krallt sich 'Halls To Wherever' diese durch die Lüfte schneidenden Töne, scheint dieses Nest von umherfliegenden, ausbüchsenden Insekten wieder bändigen zu können. Als in der Hälfte des Stückes das ungeduldige Gitarrengewitter losbricht, bemerkt mann und frau, wie sehr man auf Entzug war, wie sehr einem KERRETTAs Ventiltöne gefehlt haben.
Einer der Musikstücke dieses Jahres, ganz prophetisch. Man trifft auf diesen Smaragd übrigens recht schnell, wenn man auf der Web-Seite des Labels ein wenig herumsucht! Die drei Neuseeländer experimentieren neuerdings zwar verstärkt mit basstonverstärkenden Mitteln und Mittlern, was aber nach der ersten kurzen Verwirrung und fortlaufender Hörzeit in einem Mitwippen mündet. Nur wenigen Kompositeuren instrumentaler Musik gelingt es heutzutage, so trotzig, so befreundet und doch so eigenständig, so ungreifbar und doch so wiedererkennbar zu klingen.
Meisterlich!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben