KAWIR - Father Sun Mother Moon
Mehr über Kawir
- Genre:
- Pagan Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Iron Bonehead Productions
- Release:
- 29.04.2016
- To The Sovereign Sun
- Dionysus
- Hercules Enraged
- To Diouscuri
- To Mother Moon
- Hail To The Three Shaped Goddess
- The Taurian Artemis
- The Descent Of Persephone
Eintönigkeit ist des Pagan Metal's Kreuz!
So oft hat man das Gefühl, dass in der schwarz gefärbten Pagan-Szene das letzte kreative Wort längst gesprochen wurde. Viele frische Bands säumen das weite Rund der heidnischen Tonkunst, ihre Ambitionen sind zumeist greifbar, aber wirklich Neues hat zuletzt keiner dieser Acts anbieten können.
Ein ähnliches Schicksal teilen nun auch die Griechen von KAWIR, die mit "Father Sun Mother Moon" ihren zweiten Longplayer zur Diskussion stellen. Die Band hat Lust, sie gibt sich heroisch und weiß ganz genau, wie man eine Hookline in eine anständige Hymne verwandelt - soviel kann man auf jeden Fall schon einmal bestätigen. Doch es muss einfach etwas mehr sein als nur das, vielleicht mal ein Funken Eigenständigkeit, gerne auch mal etwas Abwechslung in den schleppenden Midtempo-Songs. Doch genau an diesem Punkt versagt auch KAWIR das Glück.
"Father Sun Mother Moon" ist nämlich ganz nüchtern betrachtet ein Album mit vielen guten Songs, insgesamt aber leider kein durchweg starkes Album. Die Kunst, aus ein paar guten Riffs einen einprägsamen, aggressiven Track zu basteln, obliegt den Hellenen durchaus, die Fähigkeit, das Ganze aber auch weiterzuentwickeln und nicht von den ständigen Wiederholungen zu zehren, geht ihnen unterdessen aber völlig ab. Gerade in der zweiten Hälfte der neuen Scheibe kann KAWIR nichts mehr nachsetzen, um das Spannungsmoment bis zum Schlusss aufrechtzuerhalten. Zwar sind auch 'Hail To The Three Shaped Goddess' und 'The Taurian Artemis' anständige Songs, aber eben nichts, was man zuvor nicht schon aus gleicher Quelle gehört hätte.
Insofern tragen auch diese Griechen das schwere Kreuz einer ganzen Szene, der es nicht mehr gelingen will, sich in irgendeiner Form neu zu erfinden. Wer ganz konservativ auf den Mix aus Pagan und Black Metal steht, erhält mit "Father Sun Mother Moon" definitiv eine gute Platte. Wer jedoch hofft, irgendwann auch mal wieder etwas Frisches durch die Lauschlappen zu spülen, wird hier womöglich bzw. sehr wahrscheinlich enttäuscht werden!
Anspieltipps: Dyonisus, To Diouscuri
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes