KARDIA - Kaleidocristo
Mehr über Kardia
- Genre:
- Experimental Progressive Dark Rock/New Wave/Pop
- Label:
- Killer Pool
- Release:
- 03.03.2008
- Cenere Brillante
- 21 g
- Senza Forma
- Luce
- Kreuzbergsatori
- Agopuntura
- Onda: Limbico
- Inno Al Buio
- Cieli Deserti
- L' Universo
Melancholische Klänge mit jeder Menge an Pop und Elektro-Anteilen, vorgetragen in italienischer Sprache,
Entweder habe ich es bislang schlichtweg nicht mitbekommen, oder ist es doch bloß Zufall, dass in letzter Zeit jede Menge an Bands mit aktuellen Scheibletten am Start sind, die ihre Songs in italienischer Sprache vortragen.
Auch KARDIA, ein aus Rom stammendes Quartett, versucht sich mit Texten in der Muttersprache und komplettiert damit ein sehr eigenwilliges Sound-Gebräu, das dadurch sogar einen Hauch Exotik verpasst bekommt. Die Band existiert bereits seit dem Jahr 2001 und konnte für ihre bisherigen Veröffentlichungen auch durchaus Beachtung finden, allerdings gab es den Löwenanteil an Resonanz, wohl nicht zuletzt auf Grund der Sprache, in der Heimat selbst.
Allerdings kann man das Quartett - zumindest hinsichtlich ihrer stilistischen Mixtur - als durchaus international beachtenswerten Act bezeichnen, wie die massig vorhandenen, unterschiedlichen Inspirationsquellen unter Beweis stellen. Die Klänge der Burschen haben nämlich in erster Linie reichlich Pepp und kommen mit einer satten Ladung Melancholie aus den Boxen, auch wenn sie dabei jeden Anflug von Traurigkeit dennoch vermissen lassen. Soll heißen, KARDIA spielen zwar mit den Emotionen des Zuhörers und wissen durch ungemein geschickt eingestreute Tempo- und Atmosphärenwechsel auch Gänsehaut zu verbreiten, scheinen aber keineswegs bemüht zu sein, den Zuhörer auf ihr Emotionslevel hieven zu wollen.
Basierend auf einer Art Melange aus modernem Progressive Rock und dunklen Epen in romantischer Version kommen KARDIA sehr vielschichtig aus den Boxen, verbreiten allerdings im Endeffekt leider doch nur zum Teil stimmungsvolle Tristesse. Diese zerstören sich die Jungs leider selbst und zwar durch immer wieder völlig unpassend wirkende Zitate aus der eher synthetischen Pop/Elektronik-Abteilung, die Emotionen schlichtweg killen und zumindest mir einen durchgehenden Hörgenuss von "Kaleidocristo" erschweren.
Auch wenn ich nicht wirklich Ahnung habe, wovon die lyrischen Ergüsse der Burschen handeln, schafft es aber Sänger Paolo den Zuhörer in seinen Bann zu ziehen, und zwar deshalb, weil sein Gesangstil etwas Hypnotisches an sich hat und er so auch die eben beschriebene Durststrecke für den Zuhörer erträglich gestalten kann.
Als Fazit bleibt zu bemerken, dass mich KARDIA mit düster-melancholischen Kompositionen wie '21 g', oder dem abschließenden Monumentalepos 'L'Universo' sehr wohl begeistern können, auch wenn ich persönlich mit einem Teil der verwendeten Zutaten nicht wirklich etwas anzufangen weiß.
Anspieltipps: 21 g, L'Universo
- Redakteur:
- Walter Scheurer