KäLTETOD - Reue
Mehr über Kältetod
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eternity Records
- Inro
- Von entflammten Erinnerungen
- Zermürbt durch Reue
- Nur vom Eiswind noch getragen
- Das Lächeln der Verwesung
- In die Glut der Weltenseele
- Grau in grau
Zweitwerk des hiesigen Underground-Projekts!
Es ist immer wieder seltsam, dass sich speziell Black-Metal-Bands bei ihrem vermeintlich neuen Schaffen auf Material aus der ferneren Vergangenheit berufen. Die Frage lautet also: Warum wird der Stoff nicht zeitnah veröffentlicht, gerade vor dem Hintergrund, dass die Reserve bei diesen Bands zumeist eh nicht so dick ist, während die Pausen zwischen den einzelnen Alben unverhältnismäßig groß sind. Nun denn, auch im Falle von KÄLTETOD muss man die Verwertung älterer Materialien in Kauf nehmen, wobei die Songs in den Jahren 2004-2006 entstanden sind. Dies ist sicher noch akzeptabel. Weitaus weniger angenehm ist hingegen die Tatsache, dass sich die Band in den vergangenen fünf Jahren nicht einmal die Mühe gemacht hat, das stimmungsmäßig ordentliche, kompositorisch aber gerade langfristig sehr langweilige Material noch einmal einer kurzen Frischzellenkur zu unterziehen.
"Reue", das nunmehr zweite KÄLTETOD-Album, beginnt noch relativ vielversprechend, ist angenehm roh produziert, gleichzeitig aber durchaus episch und ausladend arrangiert. Die Band findet relativ schnell Zugang zum Black Metal der frühen 90er, verpasst dann aber im weiteren Albumverlauf, diesen Akzent auch weiter zu betonen. Statt hier und dort mal einen aggressiven Break zu parken, wie es in 'Von entflammten Erinnerungen' noch mehr als passabel geschieht, lässt man sich immer weiter von den vor allem tempotechnisch ziemlich steifen Strukturen leiten und verfällt in ein melodiöses, aber eben kaum spektakuläres Koma, aus welchem man erst wieder im abschließenden 'Grau in grau' erwacht.
Unterm Strich bieten die Kompositionen bei einer Länge von 6-8 Minuten einfach zu wenig Originelles, Herausforderndes oder gar Euphorisches. Vieles plätschert, kaum etwas geschieht, und trotz der durch und durch beklemmenden Atmosphäre bleibt selbst im sehr rohen 'In die Glut der Weltenseele' das begeisternde Element aus. Und auch wenn man der Band nichts Böses will: "Reue" hat vor dem oben angeführten Hintergrund dann schon etwas von Resteverwertung!
Anspieltipp: Von entflammten Erinnerungen
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes