K-X-P - III Part 2
Mehr über K-X-P
- Genre:
- Elektro / Psychedelic Rock / Space Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 18.03.2016
- Winner
- Freeway
- To Believe
- Sub Goblin
- Siren
- Air Burial
- Transuranic Heavy Elements
Völlig losgelöst von Raum und Zeit
K-X-P ist wieder da, dieses Mal mit dem zweiten Teil des dritten Albums. Und, wie könnte es bei dem Trio anders sein, "III Part 2" klingt einmal mehr anders als "III Part 1" und doch komplett nach K-X-P. Das heißt, eine wilde Mischung aus Synthies, Drumcomputern, echtem Schlagzeug, Gitarren, sphärischen Klangteppichen, gelegentlichen Gitarrenriffs, verständlichem und unverständlichem Gesang wird zu einer, irgendwie koherenten Klangtapete verwoben, die kalt und düster wirkt, aufgehellt von gelegentlichen psychedelischen Farbspielen. Aggressiver als zuletzt prescht K-X-P dieses Mal voran, aber auch mit kompakteren, packenderen Melodien an den wenigen Stellen, an denen sie tatsächlich auftauchen. Die Unterschiede zu "III Part 1" sind dabei umso erstaunlicher, da beide Teile zur gleichen Zeit aufgenommen wurden.
Los geht es mit 'Winner', das mit seinen dunklen Momenten und dem melancholischen Feeling den Titel direkt ad absurdum führt, bevor es mit 'Freeway' nur unwesentlich positiver wird. Dafür gibt es hier einen pulsierenden Rhythmus, der das Lied trägt. Überhaupt fällt auf, dass im Vergleich zum letzten Album deutlich mehr natürlich klingende Schlagzeugsounds verwendet wurden, ja man hört tatsächlich, dass hier ein echter Schlagzeuger zur Bandbesetzung gehört. Was sich auch hier schnell wieder breit macht, ist das Tranceartige, beinahe Rituelle in den Rhythmen und den eingesetzten Synthie-Elementen. K-X-P bietet hier den Soundtrack zu einer postapokalyptischen Welt, in der die Überlebenden in Industrieruinen in Bräuche der Vorzeit verfallen. Atavismus in Atmosphäre und Sound, denn K-X-P verwendet gerne die Versatzstücke der Anfangszeit elektronischer Musik, als im Synthie Pop noch Elemente der verebbenden Punkwelle zu hören waren und bevor diese endgültig glattgebügelt wurde.
So kann man sich "III Part 2" gut als Soundtrack nervöser Nächte vorstellen, in Untergrundclubs durchgetanzt, in denen die Grenzen zwischen musikalischen Genres verwaschen und alles in Ekstase und Rausch untergeht. Dabei gelingt es dem Finnen-Trio auf diesem neusten Album auf deutlich überzeugendere Weise, die einzelnen Elemente zusammenzufügen und ein schlüssiges Album abzuliefern. Musikalische Grenzgänger und all jene, die sich mit der Ursuppe der elektronischen Musik befassen, sollten "III Part 2" unbedingt anhören.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst