JESS AND THE ANCIENT ONES - The Horse And Other Weird Tales
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2017
Mehr über Jess And The Ancient Ones
- Genre:
- Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Svart (Cargo)
- Release:
- 01.12.2017
- Death Is The Doors
- Shining
- Your Exploding Heads
- You And Eyes
- Radio Aquarius
- Return To Hallucinate
- (Here Comes) The Rainbow Mouth
- Minotaure
- Anyway The Minds Flow
Freaky wie immer!
Wo mag es wohl hingehen, wenn man dem gleichen Trip folgt, den JESS AND THE ANCIENT ONES vor jedem weiteren Album-Release beschritten hat. Die Truppe um die extrovertierte Frontdame und Namensgeberin taucht auf ihrer dritten Scheibe noch tiefer in den psychedelischen Kosmos ein, den die Finnen bereits auf ihrem gleichnamigen Debüt geöffnet haben. "The Horse And Other Weird Tales" ist aber noch eine Spur experimenteller, noch tiefer in den 70ern verwurzelt und überdies einfach noch vielschichtiger als seine beiden ohnehin schon außergewöhnlichen Vorgänger. Aber was heißt das nun konkret?
Nun, es bedeutet vor allem, dass man etwas mehr Geduld mitbringen muss, um das neue Material auch wirklich an sich heranlassen zu können. Sängerin Jess führt man zwar betont leidenschaftlich und gelegentlich auch sehr wild durch die neun frischen Kompositionen, doch es ist nicht mehr nur ihre eigenartige Aura, die den Hörer bindet. Es sind einige jazzige Passagen hinzugekommen, dazu verstörende Samples, vereinzelte Radiosequenzen, düstere Blues-Varianten und natürlich beschwingter Psychedelic Rock noch und nöcher, der einmal mehr mit leichten Reminiszenzen an THE DOORS geschmückt wird. Das geniale 'You And Eyes' ist definitiv ein Tribut an Jim Morrison und als solcher auch das absolute Highlight dieses an sich schwiergen, am Ende aber doch erstaunlich leicht zugänglichen Albums.
Die einzige Kritik, die sich JESS AND THE ANCIENT ONES gefallen lassen muss, ist das manchmal doch recht abgehackte Ende einzelner Kompositionen; 'Radio Aquarius' und 'Return To Hallucinate' hinterlassen einen fragmentierten Eindruck und kommen nicht auf den Punkt, bevor der Song schließt, und auch Jess' Performance kann hier nicht vollkommen kompensierend einschreiten. Doch umgekehrt hat "The Horse And Other Weird Tales" mit 'Shining', 'Anyway The Minds Flow' und '(Here Comes) The Rainbow Mouth' wieder so viel genialen Stoff dabei, dass man nicht zu scharf urteilen möchte. Vielleicht bleibt der Erstling unerreicht, weil die Band heute nicht mehr den Überraschungseffekt nutzen kann. Doch die neue Scheibe knüpft über weite Strecken an dessen Genialität an!
Anspieltipps: You And Eyes, (Here Comes) The Rainbow Mouth, Shining
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes