IRONY - Irony
Bereits seit einigen Jahren im süddeutschen Untergrund zugange ist die fünfköpfige Truppe IRONY, die im Laufe der Zeit einige gravierende Umbesetzungen hinnehmen musste. So ist vom 2001er Album "Release The Beast" nur noch Schlagwerker Jörg Billeb mit an Bord. Dies soll uns aber nur peripher interessieren, denn die drei Songs des vorliegenden Demos klingen wirklich ausgesprochen ansprechend.
IRONY fröhnen dem gradlinigen, melodischen Heavy Metal und geben dem Rezensenten als Einflüsse JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN mit auf den Weg. Parallelen zu diesen Bands wären mir zwar spontan nicht in den Sinn gekommen, sind aber natürlich auch nicht von der Hand zu weisen. Welche Band dieser musikalischen Ausrichtung orientiert sich nicht an diesen beiden Urvätern? Eben. Die typischen doppelläufigen Gitarrenpassagen oder extrem prägnante Bassarbeit fallen bei IRONY aber ebenso wenig auf wie sehr hoher Gesang oder atmosphärische Kompositionen mit Überlänge.
Viel eher bekommt der geneigte Hörer schnörkelfreien Heavy Metal geboten, der, im Midtempo angesiedelt, zum amtlichen Mitbangen animiert. Alle drei Nummern verfügen über einprägsame Refrains, die sicherlich für geballte Fäuste und heißere Kehlen in einer Livesituation sorgen werden. Vor allem 'Living In Darkness' merkt man an, dass der Fünfer sich in letzter Zeit wirklich den Arsch abgespielt hat. Solche Kompositionen prägen sich dem Hörer schnell ein und funktionieren einfach gut. Etwas besser sagt mir persönlich allerdings die Abschlussnummer 'War' zu, da man endlich einen Zahn zulegt und ziemlich roh daherkommt. Ein Faktor, der mir ansonsten etwas fehlt. Das kann an der Produktion liegen, die für meinen Geschmack den Gitarren zu wenig Freiraum lässt. Wenn man schon fettes Riffing konserviert, dann darf es auch gern krachen unterm Kopfhörer.
Handwerklich ist alles im grünen Bereich und vor allem Sänger Nicolaj Ruhnow überzeugt mit seiner hellen, manchmal etwas zu glatten Stimme auf ganzer Linie, da er selbst in hohen Lagen nicht neben der Spur liegt. Die Gitarren verstricken sich nicht in langen Soloduellen, sondern arbeiten songdienlich und sorgen für treibende Rhythmen.
Wer also auf normalen Heavy Metal abfährt und die lokale Szene unterstützen möchte, kann hier guten Gewissens lumpige 4,50 € investieren.
Anspieltipps: Satanic, War
- Redakteur:
- Holger Andrae