IRON WALRUS - Tales Never Told
Mehr über Iron Walrus
- Genre:
- Doom / Sludge
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Apostasy Records
- Release:
- 24.03.2023
- XDimensions
- Dead Spot
- Idols
- A Tale Never Told
- Problems
- Pay Your Toll
- Reborn
- Exile
- Under My Skin
Flexibilität könnte das Zauberwort sein. Könnte ...
Auch auf dem vierten Album hinterlässt das IRON WALRUS eine gehörige Spur der Verwüstung, wenngleich die Truppe aus Osnabrück ihren Fokus in mancherlei Hinsicht ein wenig verlagert hat. Die bekannten Groove-geschwängerten Walzen sind zwar nach wie vor omnipräsent, jedoch öffnet sich die Truppe partiell auch etwas stärker dem Stoner-Segment und kommt gerade in der ersten Hälfte von "Tales Never Told" phasenweise etwas beschwingter daher. Eine gute Entwicklung?
Die Frage kann man auf jeden Fall bejahen, auch wenn die Scheibe in sich nach wie vor nach etwas Abwechslung schreit; ein Problem, mit dem sich die Band schon etwas länger herumschlägt. Die Songs sind für sich betrachtet extrem fett, zelebrieren brachialen Doom mit deutlich roher Sludge-Schlagseite und entwickeln in manchen Parts sogar etwas Episches, allerdings sind die eher seltenen Tempoverlagerungen auch hier das Zünglein an der Waage, das letztlich auch den Ausschlag dafür gibt, dass die wahre martialische Kraft der Songs nicht ganz so zur Entfaltung kommt, wie man es sich über die Gesamtdistanz wünschen würde. Tracks wie das an VENOM ("Carved In Stone"-Ära) erinnernde 'XDimensions', das eindringliche 'Dead Spot' und das bösartige 'Problems' können durchaus überzeugen und hinterlassen eine klare Duftnote, aber auch hier zeigt sich das eigentliche Problem immer wieder in einer kurzen Randnotiz - Variabilität ist nämlich nicht die große Stärke von "Tales Never Told".
An dieser Thematik kann man sich jetzt sicherlich festbeißen, allerdings muss man auch klar attestieren, dass IRON WALRUS genügend schlagkräftiges Material am Start hat, um auch diesmal über weite Strecken zu überzeugen. Zu letztgenannter Kategorie gehört sicherlich auch das markante 'Exile', das als Album-Highlight kurz vor Toreschluss noch einmal darauf aufmerksam macht, wozu die Jungs imstande sind, wenn sie die epischen Aspekte des Bandsounds etwas stärker betonen. Und dennoch: Die ganze Reise bleibt ein wenig zäh und nimmt Stationen, die nicht immer vollends begeistern. Für Liebhaber des dreckigen Dooms sollte dies zwar keinesfalls ein Ausschlusskriterium sein, die Tatsache aber, dass das Limit noch nicht erreicht ist, bleibt ganz klar im Raum stehen. Schwierige ANgelegenheit, trotz vieler guter Songs!
Anspieltipps: Exile, Problems
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes