INSONIKA - Pithos
Mehr über Insonika
- Genre:
- Stoner Rock / Alternative Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 31.10.2022
- Pandora
- Pithos
- Monsters In My Head
- The Plague
- Warmongers
- Dunes Of War
Bunter Stoner-Rock-Blumenstrauß aus Schweden.
Schweden und Stoner Rock ist eigentlich eine eher ungewöhnliche Kombination, erfreut sich dieses Genre in Skandinavien doch nicht unbedingt der größten Beliebtheit. Trotzdem versucht sich INSONIKA an diesem, in den USA beheimateten, Sound und stellt mit "Pithos" bereits die dritte Veröffentlichung vor, die insgesamt sechs Songs aufbietet und mit ihrer Spielzeit irgendwo zwischen einer EP und einem vollen Album landet. So ungewöhnlich wie die Herkunft der Vierers ist dabei übrigens auch das Coverartwork der Scheibe, das auf den ersten Blick eher nach Power Metal aussieht und nicht erahnen lässt, welche staubtrockenen Gitarren-Riffs auf dem Silberling lauern.
Selbige schlagen einem im Opener 'Pandora' dann aber prompt um die Ohren, bilden allerdings nur einen winzigen Aspekt im Sound der Schweden, der deutlich vierschichtiger ist, als es die Grenzen des Stoner-Rock-Genres normalerweise erlauben würden. Klar, eine dezente Psychedelic-Schlagseite geht da noch in Ordnung, doch das wunderschöne Piano zu Beginn und der fast schon poppige und unverschämt eingängige Refrain hätten auf einem KYUSS-Langdreher definitiv fehl am Platz gewirkt. Genau diese unerwarteten Momente sind es aber, die die Eröffnungsnummer für mich aus dem Stand weg zu einem Volltreffer machen und mich sofort zur Repeat-Taste greifen lassen, bevor ich überhaupt den Rest der Platte durchgehört habe.
'Pithos' ist da im Anschluss schon deutlicher im wuchtigen Stoner-Sumpf verwurzelt und lässt bei den Gitarren sogar teilweise an BLACK SABBATH denken, nur um mit einigen Orgel-Sounds und einem choralen Mittelteil auch wieder ein paar Überraschungen aufzubieten. 'Monsters In My Head' fügt dem explosiven Mix schlussendlich noch eine punkige Note und ein paar Post-Hardcore-Vibes hinzu, ohne dabei als Komposition so recht zu überzeugen. Auch sonst werden im weiteren Verlauf des Silberlings die musikalischen Höhenflüge des Openers nicht noch einmal erreicht, auch wenn zumindest 'Warmongers' mit seinem betörenden Refrain eine ähnlich fesselnde Wirkung wie 'Pandora' erzielt und meinen zweiten Anspieltipp auf "Pithos" markiert. Schlecht sind die übrigen Nummern dabei natürlich nicht, doch bleibt bei mir einfach nicht so viel Zählbares hängen wie bei den beiden genannten Höhepunkten.
Insgesamt ist INSONIKA trotzdem definitiv einen Eintrag auf dem Merkzettel wert, denn mit ihrer eigentümlichen Interpretation des Stoner Rocks und zwei waschechten Hits im Gepäck, könnte die Scheibe dem schwedischen Vierer auch auf dem europäischen Festland sicher einige Türen öffnen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs