INPATHOS - Ascension
Mehr über Inpathos
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.08.2023
- Forsaken Shores
- Frostweald
- Ascension
Vielversprechende Melodic-Death-Kurzrille, die Lust auf mehr macht!
Wenn man als junge Band eine Sache nicht möchte, dann sind es Drehungen des Besetzungskarussels, wenn man gerade musikalisch so richtig ins Rollen kommt. Genau das ist aber den Amerikanern INPATHOS passiert, die nach ihrem zweiten Langspieler den Abgang von Frontmann Jordan verkraften mussten. Glücklicherweise konnte das Quintett in Patrick Bradford schnell einen Ersatz finden und präsentiert uns den "neuen" Bandsound nun mit der EP "Ascension", die insgesamt drei Tracks umfasst und einen Vorgeschmack auf ein neues Album liefern soll, an dem die Truppe aus Washington State bereits fleißig arbeitet.
Musikalisch bezieht die Kurzrille ihre Inspirationen ganz klar aus dem skandinavischen Raum, wobei sich der Fünfer ganz besonders der melancholischen Auslegung des Melodic Death Metals verschrieben hat, die etwa Bands wie BEFORE THE DAWN oder INSOMNIUM gerne zelebrieren. Gleichzeitig macht der Opener 'Forsaken Shores' schnell klar, dass auch folkloristisch inspirierte Acts wie AMORPHIS ihre Spuren im Sound der Amerikaner hinterlassen haben, was sich gerade im wunderschönen akustischen Intro der Nummer bemerkbar macht. Doch bevor es hier zu sehr in Lagerfeuer-Atmosphäre ausartet, übernehmen die schneidigen Gitarrenriffs von Anthony Nelson und Adonis Reed-Boulos das Zepter und machen den Track zu einem absoluten Headbanger, dessen melodische Widerhaken sich flott im Gedächtnis festbeißen. Dazu macht auch Fronter Patrick mit keifenden Screams und wuchtigen Growls eine hervorragende Figur, weshalb sich der Abgang von Jordan am Mikrofon zu keiner Zeit auch nur im Ansatz negativ bemerkbar macht.
'Frostweald' kann danach das qualitative Niveau nicht ganz halten, auch wenn die teils recht schwarzmetallischen Ansätze noch einmal einen neuen Aspekt des Bandsounds offenbaren. Irgendwie holen mich die Melodien und Riffs trotz des teilweise eingestreuten Klargesangs einfach nicht so richtig ab, weshalb der Track eher spurlos an mir vorüberzieht. Gut, dass die Amerikaner mit 'Ascension' hinten raus noch einen echten Diamanten im Gepäck haben, bei dem jedem Melodic-Death-Fan sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen sollte. Nicht nur liefern die akustischen Gitarren auch hier wieder herrlich folkige Einschübe, auch in Sachen Riffs und Melodiebögen spielt der Rausschmeißer locker in der ersten Liga des Genres mit und macht jetzt schon Lust auf das angekündigte nächste Langeisen.
Auf selbigem müssen die Amerikaner natürlich noch bestätigen, dass sich die Form dieser Kurzrille auch auf Albumdistanz konservieren lässt. Immerhin sind drei Tracks noch keine wirklich große Stichprobe, lassen aber dennoch erahnen, dass wir es hier mit einem unheimlich spannenden Newcomer zu tun haben, dem die Tore für einen große Zukunft weit offen stehen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs