INFRARED - Manifestation
Mehr über Infrared
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 06.09.2024
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Gefällige Thrash-Standards - mehr nicht.
Es ist eher eine Seltenheit, dass eine nordamerikanische Thrash-Combo musikalisch neäher an der Teutonen-Szene orientiert ist als an den Vorläufern der Bay Area oder den anderen Hochburgen aus den mittleren 80ern. Grundsätzlich sind die Herren von INFRARED auch eher mit den Big 4 aufgewachsen, haben sich dann aber nach den ersten Erfolgen als Band wieder aufgelöst, um vor anderthalb Dekaden nach langer Pause wieder ein Comeback zu starten. Seither haben die Mannen zwar einige Platten veröffentlicht, den wirklich durchschlagenden Erfolg, geschweige denn den Durchbruch, aber immerzu verpasst.
Die Gründe hierfür kann das neue Album eigentlich ganz gut belegen, denn ohne den Musikern zu nahe zu treten, so muss man doch ganz klar sagen, dass auch die Nummern von "Manifestation" weitestgehend durchschnittlich sind und die einzelnen Komponenten nicht auf jenem Level angesiedelt sind, das es einfach braucht, um international ein Wörtchen mitreden zu können. Da wären zunächst die recht unspektakulären Riffs, meist im Midtempo gehalten, die einfach keinen richtigen Druck erzeugen wollen. Es ist allemal solide, handwerklich auch völlig okay, aber nun mal nicht sonderlich aufregend, dass es INFRARED gelingen könnte, den einen oder anderen Hintern zu versohlen. Kommen wir zum Gesang: dass ein Native Speaker eher so klingt, als käme er aus Gelsenkirchen, ist eher ungewöhnlich, jedoch beschleicht den Hörer so manches Mal das Gefühl, dass bei der Akzentuierung einige Schwierigkeiten bestehen. Davon abgesehen, geht den Vocals auch jedwede Aggression ab, die das Material aber eigentlich so dringend benötigen würde. Im Kern der Kritik ist folglich auch das Songwriting in Kopplung mit einer anständigen, aber niemals packenden Performance. Innerhalb des zwölfteiligen Outputs bleiben die Highlights durchgehend aus, so dass man zwar auf einem gewissen Niveau unterhalten wird, aber niemals das Gefühl bekommt, das Haupthaar in Bewegung setzen oder die Faust recken zu müssen. Wenn eben genau das nicht gegeben ist, bleibt am Ende auch die Begeisterung fern.
Sicher: Die Basics beherrscht INFRARED ganz bestimmt, aber um eine gewisse Konkurrenzfähigkeit mitzubringen, bedarf es auch weiterer Qualitäten, die auf "Manifestation" nicht zu erkennen sind. Es gibt zwar keine echten Ausfälle, aber eben auch keine wirklichen Höhepunkte!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes