INCRAVE - Dead End
Mehr über Incrave
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Ulterium Records/ Metal Heaven
- Release:
- 25.04.2008
- Shattered
- The Forgotten
- A Shadow In The Dark
- The Touch Of Death
- Unveil The Truth
- Shades Of Me
- An Empty Soul
- Scream In Silence
- Never More
- Dead End
Die schwedische Band INCRAVE ging aus der Kapelle EVERGRACE hervor, die 2001 gegründet wurde. Im Jahr 2007 benannte man sich in INCRAVE um und spielte kurzerhand das seinerzeit selbstbetitelte EVERGRACE-Debütalbum unter dem Namen "The Escape" nochmals ein. Gerade einmal ein Jahr später meldet sich das Sextett mit "Dead End" in der Szene zurück.
INCRAVE spielen melodischen Metal mit diversen Einflüssen von Bands wie NOCTURNAL RITES, DREAM EVIL oder auch - mit Abstrichen - älteren NIGHWISH. Die Stücke sind zum größten Teil im Midtempo-Spektrum verortet, und nur selten wird das Spieltempo angezogen. Der Gesang von Johan Falk ist relativ hoch, ohne dass der Shouter dabei in höheren Stimmlagen kreischend agiert. Die stimmlichen Qualitäten des ausgebildeten Sängers, der eine schöne, relative markante Stimme besitzt, stehen außer Frage. In Sachen kompositorischem Geschick zeigen INCRAVE zwar, dass sie wissen, wie man eingängige Songs komponiert, aber es gelingt ihnen nicht, die nötige Spannung aufzubauen, um den Hörer mit "Dead End" durchgehend bei Laune zu halten. So zeigen die ersten drei Songs dieses Albums zwar, dass INCRAVE melodischen, sehr eingängigen Melodic Metal zu spielen vermögen, aber der Moment, in dem man die Skip-Taste betätigen möchte, da einfach der nötige Biss in den Songs fehlt, scheint in greifbare Nähe zu rücken. Hier und da gibt es dezente Keyboard-Einsprengsel, und die Refrains fallen stets prägnant aus, aber in den Stücken selbst passiert redlich wenig. Überraschenderweise geben INCRAVE dann bei 'The Touch Of Death' tempomäßig Gas, und das recht kernige Stück erinnert musikalisch sogar an NIGHWISH zu "Oceanborn"-Zeiten. Und siehe da: Wenn INCRAVE etwas nachdrücklicher und energischer agieren, dann klingt das Resultat durchaus ansprechend.
Bei 'Unveil The Truth' oder auch 'An Empty Soul' gehen die Schweden phasenweise aggressiver zu Werke - ohne dafür von tollen Melodieführungen abzurücken. Das Grundriff beider Stücke klingt knackiger, die Doublebass darf gelegentlich etwas rattern, und die Kombination aus Melodie und Härte glückt besser als auf allen anderen Stücken dieser Scheibe. Auch der letzte Titel, 'Dead End', tönt verhältnismäßig druckvoll und lässt dieses Album mit einem eher positiv gefärbten Nachhall ausklingen. Was mir persönlich auf "Dead End“ allerdings fehlt, das sind überragende Stücke, aber auch wuchtige Riffs. Das Album klingt zu gleichförmig und verliert daher phasenweise deutlich an Spannung.
Auch wenn "Dead End" objektiv betrachtet keinen einzigen musikalischen Ausfall zu verzeichnen hat, werde ich für meinen Teil mit dieser Scheibe nur teilweise warm. Für Melodic-Metal-Anhänger ist "Dead End" sicherlich eine interessante Veröffentlichung, die jedoch für Power-Metaller nur von untergeordneter Bedeutung sein dürfte.
Anspieltipps: The Touch Of Death, Unveil The Truth, An Empty Soul
- Redakteur:
- Martin Loga