IN FOR THE KILL - Branded To Kill
Mehr über In For The Kill
- Genre:
- Thrash Metal / Hardcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Spiritual Beast
- Release:
- 17.04.2024
- The Killer
- Quiet War
- Hollow
- Raging Sound
- Patience
- Storm
- Groovin'
- Garbage
- Shutdown
- Branded To Kill
Hardcore-Thrash im Ami-Style aus dem Land der aufgehenden Sonne.
Eigentlich unverständlich, warum diese klassische Old-School-Ladung aus dreckigem Thrash und aggressivem Hardcore heutzutage nur noch sehr selten bemüht wird, denn immer wenn sich junge Bands dieser verdammt tighten Mixtur widmen, gehen die Fäuste eigentlich automatisch nach oben. Bei IN FOR THE KILL ist der musikalische Ursprung derzeit aber weniger entscheidend als die Kontinuität, mit der die Japaner sich der Öffentlichkeit zeigen. Nach einem recht anständigen Demo vor zehn Jahren hat die Truppe erst einmalig zugeschlagen und nach dem selbst betitelten Debüt gleich mal eine siebenjährige Studiopause eingelegt. Ungeachtet der Gründe ist dies natürlich eine klare Einschränkung, sollte an oberster Stelle die internationale Wahrnehmung stehen. Glücklicherweise kompensiert die Band diesen Makel mit einem verdammt schlagkräftigen 'Comeback'. Denn auf "Branded To Kill" gibt es nur zwei Optionen: Arschtritte empfangen oder mit Wucht Ohrfeigen kassieren.
Die zehn neuen Stücke klingend erweil wie eine leicht Amphetamin-geschwängerte Version von OVERKILL, nicht zuletzt weil Frontmann Takenori Inamoto ähnlich hohe Screams anbietet wie Bobby Ellsworth. Doch auch im Hinblick auf die Rhythmusarbeit sind diese Parallelen immer wieder präsent, ebenfalls dieser rockige Groove im Stile von LÄÄZ ROCKIT und ein paar unkonventionelle Attacken nach FLOTSAM AND JETSAM-Machart. Die Urgesteine des amerikanischen Thrash Metals sind auf "Branded To Kill" tief verankert, ebenfalls aber auch die punkige Energie der frühen Bay Area und zuletzt eben auch ein paaar klassische Hardcore-Vibes der Marke D.R.I., die großflächig in die Songs eingestreut werden. Im Vergleich zu vielen Acts der Szene hält IN FOR THE KILL derweil das Tempo meist am Siedepunkt, nimmt von Beginn an keine Gefangenen und landet mit 'Quiet War' und 'Hollow' zwei frühe Volltreffer, die auch keine langen Zweifel daran lassen, dass der Energielevel auf Albumdistanz auf den maximalen Wert gedreht wird. Aber auch wenn das Gaspedal sich mal kurz entspannen kann ('Storm'), ein paar rassige Gangshouts die Hardcore-Connection noch einmal aufwerten ('Groovin') oder IN FOR THE KILL sich ein weiteres Mal selbst überschlägt ('Shutdown'), gelingt es der Band, den Zuhörer durchs Wohnzimmer moshen zu lassen und mit dieser saucoolen rauen Attitüde zu überzeugen.
Daher noch einmal die eingangs erwähnte Frage: Warum sind Truppen wie diese heute so rar gesät auf dem Markt der extremen Möglichkeiten? Die Power, die auf einer Platte wie "Branded To Kill" binnen kürzester Zeit freigesetzt wird, sollte doch Grund genug sein, hier wieder richtig anzugreifen - und natürlich diese Album parallel dazu abzugreifen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes