IN EXTREMO - Sängerkrieg - Akustik Radio Show
Mehr über In Extremo
- Genre:
- Mittelalter/Folk Rock
- Label:
- Universal
- Release:
- 28.11.2008
- Sieben Köche
- Mein Sehnen
- Frei zu sein
- Ave Maria
- Die Gier
- Tanz mit mir
- Neues Glück
- Vollmond
- Zauberspruch
- Küss mich
- In diesem Licht
- Auf's Leben
- Requiem (Bonus Track)
- En Esta Noche (Piano Version) (Bonus Track)
Als letzte treibende Kraft des Mittelalterrocks ziehen nun auch IN EXTREMO mit einem Akustik-Werk nach!
Ihre Kollegen haben es in den letzten Jahren bereits vorgemacht und bewiesen, dass die mittelalterlich inspirierte Rockmusik auch im rein akustischen Gewand durchus ihren Reiz hat. SUBWAY TO SALLY haben sich auf "Nackt" entblößt, die LETZTE INSTANZ war brets stromlos unterwegs, und auch SCHANDMAUL haben in ihren Gigs eine ganze Reihe Unplugged-Elemente eingebaut. Nur IN EXTREMO haben diese Option bis dato noch nicht gezogen (von den diversen reinen Mittelalter-CDs und den langjährigen Auftritten auf ebensolchen Märkten abgesehen - PK), die Chance aber ergriffen, als sich im Rahmen der Radio-Fritz-Show "Stahlwerk" die Gelegenheit bot, in etwas intimerem Ambiente einen verkürzten Gig zu spielen. Bereits ganz kurze Zeit nach den Aufnahmen dieses besonderen Konzerts erscheint auch schon der Mitschnitt von "Sängerkrieg - Akustik Radio Show", der es immerhin auf 14 Songs aus dem Bandkatalog bringt, darunter jedoch vorwiegend neueres Material - und dabei durfte man doch gerade hier die Hoffnung haben, die Spielmannsleute würden noch einmal tief in der Mottenkiste graben!
Andererseits kann man dennoch von einer guten Mischung sprechen, was die Songauswahl dieser speziellen Show betrifft. Der Fokus liegt ganz klar auf den etwas ruhigeren Stücken des jüngst veröffentlichten "Sängerkrieg"-Albums, welches zu zwei Dritteln berüksichtigt wurde. Kompositionen wie 'Sieben Köche' und 'Frei zu sein' sind aber auch geradezu prädestiniert für eine komplett akustische Darbietung und bilden ein solides Grundgerüst, welches von bekannten Bandhits wie 'Vollmond' und 'Küss mich' ansprechend verziert wird. Diesbezüglich gibt es also absolut nix auszusetzen. Und dennoch will die Stimmung in der heimischen Anlage nicht ganz so hochkochen wie an jenem denkwürdigen Tag. Durch die Reduzierung der Background-Untermalung geht ein großes Stück der üblichen Dynamik verloren, was sich gerade in den eigentlich schwungvolleren Nummern bemerkbar macht. Hier fehlen die wuchtigen Säcke und überhaupt diese prickelnde Melodik, die vom klassischen Instrumentarium ausgeht.
Aufgefangen wird dies weitestgehend von Frontmann Das letzte Einhorn, dessen rauchige Stimme kaum faszinierender klang als in diesem Setting, der es aber auch nicht vermag, die an sich euphorische Stimmung solcher Stücke wie 'Ave Maria' und 'Küss mich' alleine aufzuarbeiten. Letztendlich ist dies auch ein entscheidender Kritikpunkt, der zwar keinen IN-EXTREMO-Fan wirklich zurückhalten sollte, aber eben auch nicht unter den Tisch fallen darf.
Insgesamt ist die "Akustik Radio Show" auf jeden Fall ein besonderes Ereignis mit einer ganz speziellen Atmosphäre. Aber gleichzeitigt gibt sie auch Aufschluss darüber, dass nicht alle Songs der Mittelalter-Kapelle die Intensität ausstrahlen, die ihnen die Stromgitarren verleihen!
Anspieltipps: Vollmond, En Esta Noche, Zauberspruch
- Redakteur:
- Björn Backes