IN EXTREMO - Kunstraub
Mehr über In Extremo
- Genre:
- Mittelalterrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Vertigo / Universal
- Release:
- 27.09.2013
- Der die Sonne schlafen schickt
- Wege ohne Namen
- Lebemann
- Himmel und Hölle
- Gaukler
- Kunstraub
- Feuertaufe
- Du & Ich
- Doof
- Alles schon gesehen
- Belladonna
- Die Beute
Mittelalterrock mit Herz und Verstand
Zweieinhalb Jahre nach "Sterneneisen" kehren die Berliner Urgesteine nun mit "Kunstraub" an die Bildfläche zurück und präsentieren sich wohl, soviel sei bereits erwähnt, stärker denn je. Mit einem abermaligen Entwicklungsschub findet IN EXTREMO abermals ihren Weg in neuen Gebieten, ohne die alten Trademarks, die damalige Klasse und die nötige Prise des Besonderen auch nur eine Sekunde außer acht zu lassen. "Kunstraub" ist ein ungemein facettenreiches Stück Reibeisen-Rock geworden, das mit tollen Arrangements, metallischem Glanz und äußerst unterhaltsamer Spielmannsmusik daherkommt.
Ob man den etwas im Hintergrund agierenden Mittelalteranteil nun gutheißt oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Mir persönlich sagt die erneute Weiterentwicklung seit "Sterneneisen" definitiv zu, die rockigen Gitarren drängen sich allmählich in den Vordergrund und die mystisch angehauchten Texte des Fronteinhorns verleihen dem aktuellen Unterfangenen einen geheimnisvollen Glanz.
So taucht mit mir tief in die Welt IN EXTREMOS: Bereits das furios beginnende 'Der die Sonne schlafen schickt' überrascht mit harten Riffs, tollem Folklore-Charme und gewissen Ohrwurmqualitäten. Hier steckt der Teufel im Detail. Mit ähnlicher Ausrichtung, nur etwas balladesker und melancholischer ertönt im Anschluss 'Wege ohne Namen', ehe die Jungs mit 'Lebemann' dynamisch den Coolness- und Punk-Faktor ein wenig anheben. Bereits die Anfangsminuten des neuen Albums machen also gehörigen Spaß, der auch im weiteren Verlauf das Niveau nicht beeinträchtigt. Beim harten 'Gaukler' kommt der Gesang vollends zum Ausdruck, 'Feuertaufe' und der metallische Titeltrack dürften sich speziell live als absoluter Gassenhauer entpuppen und kommen typisch wie eh und je daher, 'Du & Ich' lässt Jedermann schunkeln und mit dem brachialen 'Doof' zeigen die Berliner, dass sie auch lyrisch, wie so oft, überzeugen können. Abgerundet wird diese abwechslungsreiche Zeitreise durch das absolute Highlight 'Alles schon gesehen', das etwas flinkere 'Belladonna' und durch die Gänsehaut beim epischen Abschluss 'Die Beute'.
IN EXTREMO macht 2013 also erneut ein riesiges Fass auf und lässt die Fanschar daran teilhaben. So überzeugt auch das elfte Album unserer alteingesessenen Mittelalterrocker durch Abwechslung, Charme, Gefühl und Härte. Die baldige, schweißtreibende Tour durch einheimische Gewässer kann kommen, IN EXTREMO ist bestens gerüstet für die wilde See. Mit diesem Album im Gepäck kann man definitiv nichts falsch machen und nahtlos an frühere Glanztaten anknüpfen.
Anspieltipps: Der die Sonne schlafen schickt, Kunstraub, Doof, Die Beute
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp