IMPERIAL DOMAIN - Portentum
Mehr über Imperial Domain
- Genre:
- Melodic Death Metal / Blackened Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 14.11.2025
- History Repeating
- The Die Is Cast
- The Legacy
- New World Order
- Fragment Of A Dream
- Portentum
- Retribution
- Into Oblivion
Musikalisch top, gesanglich fehlt etwas die Vielfalt.
Mit einer Bandgründung im Jahr 1994 gehören die Schweden IMPERIAL DOMAIN eigentlich zur ersten Welle des Melodic Death Metals, die in den Neunzigern aus ihrem Heimatland heraus die Welt eroberte. Dennoch konnte die Truppe aus Uppsala nie ähnliche Erfolge wie die Landsleute AT THE GATES oder IN FLAMES feiern. Zu guten Teilen wird das mit Sicherheit daran liegen, dass der Fünfer nach zwei Alben im Jahr 2003 für ganze 15 Sonnenumrundungen von der Bildfläche verschwand. Seit 2018 macht man nun allerdings wieder gemeinsam Musik und legt dieser Tage mit "Portentum" das zweite Werk nach dem Comeback vor.
Hoffen wir mal nicht, dass der Titel des Openers 'History Repeating' dabei zum Sinnbild für die zweite Ära der Band wird, denn um erneut nach nur zwei Langdrehern in der Versenkung zu verschwinden, ist das dargebotene Songmaterial viel zu stark. Gerade in den eröffnenden Minuten gefällt dabei das leicht eingeflochtene Orchester besonders gut, das für ein bisschen Epik sorgt, während sich die Gitarren weit mehr im angeschwärzten Death Metal wiederfinden als in klassischen Gothenburg-Gefilden. Ein Hauch Melodie schwingt trotzdem immer mit und Fronter Andreas Öman komplettiert die ganze Angelegenheit schlussendlich mit seinen herben und unheimlich wuchtigen Growls. Alles in allem ein starker Einstand, der die Erwartungshaltung für die restliche Spielzeit ordentlich nach oben schraubt.
Und auch hier wird direkt mit 'The Die Is Cast' abgeliefert, dass dann doch die Melodic-Death-DNA der Schweden deutlicher durchscheinen lässt. Gleichzeitig gehen aber auch die epischen Orchester-Untertöne nicht veloren, was sich in einem herrlich hymnischen Refrain niederschlägt, der direkt ins Ohr geht. Schade, dass sich 'The Legacy' im Anschluss etwas zu sehr im Orchester-Pomp verläuft und gerade im Mittelteil etwas ziellos wirkt, denn mit etwas kompakterem Songwriting wäre auch hier ein echter Volltreffer drin gwesen. Selbiger gelingt aber prompt mit dem überraschend proggigen 'New World Order', wobei hier vielleicht etwas mehr Vielseitigkeit beim Gesang hätte helfen können, um den Song auf die nächste Stufe zu heben. Generell ist Sänger Andreas vielleicht der Schwachpunkt der Band, denn obwohl er bei den herben Growls und Screams eine hervorragende Figur macht, bleibt sein Vortrag doch etwas eindimensional und passt so nicht gänzlich zur vielseitigen musikalischen Herangehensweise des Fünfers. Hört euch hierzu nur einmal den Titeltrack an, der in sieben Minuten unheimlich viele musikalische Ideen verarbeitet, zu denen der zumeist gleichbleibend wuchtige Gesang aber nicht immer passen will.
Glücklicherweise beenden 'Retribution' und der langsame und hymnische Groove-Stampfer 'Into Oblivion' die Spielzeit aber mehr als versöhnlich, sodass der Gesamteindruck von "Portentum" auch insgesamt sehr positiv bleibt. Ja, um gänzlicher zur Weltspitze aufzuschließen, muss am Gesang noch gefeilt werden, doch rein musikalisch betrachtet liefert IMPERIAL DOMAIN hier einen herrlichen Mix verschiedenster Extreme-Metal-Spielarten, der trotz durchgehend harter Kante immer angenehm vielseitig, hymnisch und auch melodisch zugänglich bleibt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs


