IDLES - Tangk
Mehr über Idles
- Genre:
- Post Punk
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Partisan
- Release:
- 16.02.2024
- Idea 01
- Gift Horse
- Pop Pop Pop
- Roy
- A Gospel
- Dancer
- Grace
- Hall & Oates
- Jungle
- Gratitude
- Monolith
Düster, verstörend, aber nicht mehr so hart.
Die letzte Scheibe der britischen IDLES habe ich leider verpasst. Aber mit "Tangk" wollte ich wieder dabei sein bei dieser Band, die mir mit "Joy As An Act Of Resistance" und "Ultra Mono" den Kopf weggeblassen hatte. Das sind für mich die wohl besten Punk-Scheiben der letzten 10 Jahre gewesen, und jetzt kommt eben "Tangk", das fünfte Studio-Scheibchen. Wie gesagt, "Crawler" habe ich verpasst (und das Debüt "Brutalism" ein Stück verdrängt). Insgesamt ist es also meine dritte einigermaßen ernsthafte Beschäftigung mit der Band, die sich bewusst wenig ansprechende Artworks sucht.
Das Album, so viel sei verraten, ist auf jeden Fall abwechslungsreicher als die früheren Scheiben. 'IDEA 01' ist ein sphärischer Einstieg mit Klaviergeklimper. 'Gift Horse' erinnert teilweise an frühere Sounds, ist aber noch stärker im Post Punk verwurzelt und hat starke Gothic-/New Wave-Einflüsse. Das sagt mir natürlich brutal zu, das ist letztlich, was ich mir von dieser Scheibe erhofft habe! 'Pop Pop Pop' ist dagegen kaum noch im harten Punk verwurzelt, sondern wirkt deutlich waviger. Das ist betörend, dürfte aber nicht mehr alle Altfans abholen. Das Drumming bei 'Roy' führt in einen dunklen Korridor, der noch furchteinflößender wird, wenn Gitarre und Gesang einsetzen. 'A Gospel' ist eine ruhiges Stück, das eher dem Indie Rock zugeordnet werden kann. Bei 'Dancer' kommen LCD Soundsystem mit dazu, die Nummer kennen ja sicher manche schon, da sie als Single ausgekoppelt wurde. Insgesamt ist es aber eine eher unscheinbare Nummer. 'Hall & Oates' ist klanglich keine Hommage an die Soft-Rocker, sondern einer der härteren Tracks. Fein. Bei 'Grace' denke ich sogar an RADIOHEAD, ansprechend finde ich das rhythmisch interessante 'Jungle', wohingegen 'Gratitude' wieder sehr düster ist. Die Behauptungen aus der Promoabteilung, dass wir es mit einem fröhlicheren Album zu tun haben, kann ich nicht im Geringsten bestätigen. Es ist ein dunkles, verstörendes Album, aber eben kein hartes Album. 'Monolith' beschließt "Tangk" mit einem trockenen, tragischen Sound.
Im Klartext: Das Album ist vielschichtig und interessant, dürfte für Freunde harter Klänge aber weniger interessant sein als frühere Veröffentlichungen der IDLES. Ein bisschen schade finde ich das schon, obwohl ich weiterhin eine hohe musikalische Klasse attestieren muss.
Anspieltipps: Gift Horse, Hall & Oates.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer