HYPOCRISY - Virus
Mehr über Hypocrisy
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 23.09.2005
- Intro
- Warpath
- Scrutinized
- Fearless
- Craving For Another Killing
- Let The Knife Do The Talking
- A Thousand Lies
- Incised Before I've Ceased
- Blooddrenched
- Compulsive Psychosis
- Living To Die
"Einige Songs sind wirklich schnell wie beispielsweise auf 'The Abyss' und einige Sachen sind richtig heavy", erzählte mir Peter Tägtgren vergangenen Sommer in Wacken. Dass die neuen Sachen allerdings derart schnell und heavy sind, hätte ich beim besten Willen nicht erwartet. Ging der Vorgänger "The Arrival" schon back to the roots, folgt "Virus" nun weiter diesem Pfad und frisst sich einem regelrecht durch Gehirnwindungen. Das mag auch am neuen Trommelfellgerber Horgh (ehem. IMMORTAL) liegen.
Schon im Opener 'Warpath' legt Horgh wie zu besten IMMORTAL-Zeiten mächtig los, und davon angesteckt, keift Peterle phasenweise in bester Abbath-Manier. Dazu türmt sich der Refrain unterlegt von Keyboards zu einem richtigen Gänsehaut-Monster auf. Auch 'Craving For Another Killing' ist eine präzise Blast-Kanone, mit der Horgh-Vorgänger Lars so seine Probleme gehabt hätte. Neben aggressiven Death-Walzen bietet "Virus" aber zugleich einen guten Querschnitt durch sämtliche HYPOCRISY-Künste: Fearless ist eine typische, melodische Midtempo-Nummer, wie sie auf keinem der vergangenen Alben fehlen durfte. 'Scrutinized' und 'Compulsive Psychosis' hingegen grooven eher punkig nach vorn, sind zugleich aber mit genau dem ausgestattet, was den artverwandten Experimenten auf der umstrittenen "Catch 22" fehlten: Tonnenweise Riffs - allerdings ohne den IN FLAMES-Einschlag wie in 'Dead Sky Dawning' vom Vorgänger. Aus der melodischen Ecke kommt noch 'A Thousand Lies', das ruhig und mit Peters getragener Stimme beginnt, ehe ein hymnenhaftes Gitarrensolo einsetzt. Die harmonische Orgel-Gitarren-Kombination in 'Incised Before I've Ceased' erinnert an alte Glanzleistungen, während das abschließende 'Living To Die' stark in Richtung von Tägtgrens Nebenspielwiese PAIN geht.
Nachdem die vergangene PAIN-Scheibe "Dancing With The Dead" schon leicht nach HYPOCRISY klang, scheint Peter Tägtgren nun auch mit seiner Death-Metal-Combo auf dem Höhepunkt des Schaffens angelangt. Ohne übermäßigen Alkohol-Konsum sprudeln die Ideen aus dem vormaligen Herrn der Augenringe nur so heraus. Die alten Hits bleiben natürlich unübertroffen, aber in seiner Gesamtheit ist "Virus" das vielleicht stärkste HYPO-Album aller Zeiten. That's definitely HYPOCRISY at its very best!
- Redakteur:
- Carsten Praeg