HULDRE - Intet Menneskebarn
Mehr über Huldre
- Genre:
- Folk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 21.06.2012
- Ulvevinter
- Trold
- Skovpolska
- Brandridt
- Gennem Marsken
- Vaageblus
- Havgus
- Spillemand
- Beirblakken
- Knoglekvad
- Skarsild
Dänen lügen nicht
Es ist speziell die Atmosphäre, die dieses Album ausmacht. Zum einen blickt man auf dieses faszinierende Artwork, dieses besondere, etwas unheimliche, aber gleichzeitig so vertraute Cover. Rein optisch machen die Dänen von HULDRE hier vieles richtig und eröffnen den zu diesem tristen, nasskalten Wetter bestens passende Reigen. Zum anderen entfachen auch akustisch die Stücke des Debüts "Intet Menneskebarn" eine besonders wohlige Aura, alles wirkt äußerst detailliert und mit viel Liebe zum Einzelnen verpackt. Doch zum Musikalischen später mehr. Zunächst sei die Frage gestellt, wer sich hinter dem Pseudonym HULDRE verbirgt. Sechs von Mittelalter hörbar inspirierte Menschen musizieren hier, vom lieblichen Stimmchen der Frontdame Nanna Barslev geführt, entfachen HULDRE speziell bei Folk-Rock – und Metalfans wahrscheinlich eine Gänsehautreihe nacheinander. Mit viel Niveau und enormer Authentizität heben sie insgesamt elf Stücke aus dem nordischen Boden, geben ihnen genügend Emotionen und voilà, "Intet Menneskebarn" verbindet sowohl folkische Anhänger als auch Mittelalterfans.
Verträumt und verspielt kommen 'Ulvevinter', 'Trold' oder auch 'Brandridt' und 'Gennem Marsken' daher, mit Geigen, Flöten und anderen, atmosphärischen Instrumenten hieven sie das nordländische Milieu in unseren kalten Jahresausklang. Mal schleppend, mal rockig treibend, mal melancholisch und wie von einer anderen Welt agieren HULDRE, kein Stück gleicht dem Vorangegangenen, obgleich alle Elf die identische Duftmarke versprühen. Hier treffen deutsche Mittelaltercombos wie IN EXTREMO auf Folk-Metal-Heroen der Marke TYR und ELUVEITIE. Über allem thront, wie bereits vorweggenommen, das Goldkehlchen Barslevs, die ihr Handwerk versteht, auch wenn ich mir ein ums andere Mal einen etwaigen, männlichen, etwas aggressiveren Part durchaus gewünscht hätte. Darüber hinaus zünden auch nicht alle Stücke, sodass beispielsweise bei 'Havgus' ein ums andere Mal der Finger an der Skip-Taste zuckt. Doch sorgen enorm viele Momente für einen bleibenden Eindruck.
Bleibt also festzuhalten, dass "Intet Menneskebarn" auch nach vielen Durchgängen stets neue Momente bieten, die man beim ersten Lauf, egal wie gespannt man den Klängen lauschen mag, gar nicht alle aufsaugen kann. So entpuppen sich diese elf Stücke von HULDRE als kurzweilig, durchaus interessant und bisweilen auch äußerst himmlisch. Für die Gänsehaut braucht man beim Kauf nichts draufzuzahlen, die gibt’s gratis dazu.
Anspieltipps: Ulvevinter, Trold, Brandridt
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp