HUGHES, GLENN - First Underground Nuclear Kitchen
Mehr über Hughes, Glenn
- Genre:
- Funk
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 09.05.2008
- Crave
- First Underground Nuclear Kitchen
- Satellite
- Love Communion
- We Shall Be Free
- Imperfection
- Never Say Never
- We Go To War
- Oil And Water
- Too Late To Save The World
- Where There's A Will
"First Underground Nuclear Kitchen"? "Was ist das denn für ein blöder Name?", könnte man fragen. Aber nicht zum ersten Mal bei GLENN HUGHES kommt man dem Inhalt durch die Abkürzung auf die Spur: F.U.N.K. Nach "Feel" von 1995 ist das aktuelle Album der zweite Seitensprung des früheren DEEP-PURPLE-Mitglieds vom Rock. Nun habe ich eine Voice-Over-Kopie der CD erhalten, und mein erstes Gedanke war: First Underground Chemical Kitchen.
GLENN HUGHES, einer der wenigen Musiker aus den Siebzigern, der immer noch fleißig so gut wie jedes Jahr eine Platte veröffentlicht, macht 2008 also auf Funk. An der Schießbude sitzt wieder Chad Smith von den RED HOT CHILI PEPPERS, während Hughes' langjähriger Gitarrist JJ Marsh es bei dieser Abwendung vom Rock bei zwei Gastauftritten bewenden lässt. Wie man zu Glenn Hughes' musikalischen Wendungen auch immer stehen mag: Was er macht, macht er gut. Mit seiner ausdrucksstarken und wieder einmal überraschend vielseitigen Stimme (Wieso eigentlich "Voice of Rock"? "Voice of Alles" wäre passender.) führt er souverän durch das Album. Seine Bassgitarre lässt er scheppern oder wohlig blubbern. Und unabhängig vom Arrangement hat er wieder gelungene Melodien hingelegt.
Typische Funkstücke bringt "First Underground Nuclear Kitchen" in Gestalt von 'Crave', dem Titellied, 'Love Communion' oder 'We Go To War', die zudem teilweise mit fetten Bläsersätzen ausgestattet sind. Daneben gibt es aber auch diese einlullenden Balladen wie 'Satellite' oder 'Imperfection', deren Wirkung man sich einfach nicht entziehen kann, während die abschließende Ballade 'Where There's A Will' etwas kalkulierter rüberkommt. 'We Shall Be Free' wäre auch auf der "Feel" nicht aufgefallen. Ein wenig gerockt wird dann doch noch - wenn auch im Rahmen des Konzeptes - bei 'Never Say Never' und 'Oil And Water'. Beste Nummer der Scheibe dürfte das über sechsminütige 'Too Late To Save The World' sein, das zwar balladesk beginnt, sich dann aber mit einer druckvollen Band und dramatischen Streichern immer heftiger steigert.
Mit "First Underground Nuclear Kitchen" hat einer der großen Individualisten der Musik wieder eine eindrucksvolle Arbeitsprobe abgeliefert.
- Redakteur:
- Stefan Kayser