HOUSTON SWING ENGINE - Entre Hommes
Mehr über Houston Swing Engine
- Genre:
- Noise Rock
- Label:
- Headstrong Records/Soulfood
- Release:
- 25.01.2008
- My Velvet Hostage
- Transitional
- New Wave Hookers
- Murder, Murder
- Kiss It Goodbye
- Entre Hommes
- Sleazy Division (Foreplay)
- Sleazy Division (Petite Mort)
- Sleazy Division (The Charge)
- Chessmate, Fucker!
- When I Come All Over You
- Odin
- Everything Fades (In Filthy Hearts)
- Mata Tots Els Hostages
Das geht ja gut vollmundig ab, das Vorinfoleinchen. Da wird gestrahlt mit Bühnenteilungen quer durch die alternative Musikzunft. Von BILLY TALENT über GWAR zu MILLIONAIRE. Das kann sich ja auch sehen lassen. Überhaupt "mögen wir alles, was Seele hat." Aha. "We often play naked." Wieder Aha. Dann eben ins sommerliche Spanien und ein Album eingekloppt. Kann man ja auch nackig machen.
Dann sollte auch ein urtümliches Album rauskommen. Rau ist der Aufschlag in die Platte. Der Eröffner schwappert schon mal heftig mit dem Schwanz. Der Vierer nimmt sozusagen die Gerade. Im dritten Album ist demnach auch kaum Produktion oder Soundtechnik zu bekritteln. Die Vier schöpfen aus dem Ganzen. Anders als ihre Lausanner Stadtkumpane FAVEZ jedoch verliert sich das Quartett für meine Begriffe zu oft in Längen. Hier und dort die Bremse und sich zurücknehmen, keine Auswälzungen und das Ergebnis ist ein zufriedener stellendes - da eingängiger. Die disharmonischen Quertreiber in den Vokalleistungen des Mikrowüterichs und zeitweise sirenigen Gitarrenpfade lassen den Hörer gern mal vom Wege abkommen. Einfach, weil er muss. Denn er verliert die Orientierung in den Teilen. Dabei in der Grundsubstanz schön dreckig affig böse dickleibig verzehrt - da passt so einiges in die immer variierenden Stücke rein. Die schweizerische Rockszene beherrsche ich nicht aus dem EffEff, aber das Ruhe liebende Bergvolk braucht sich damit hier nicht verstecken.
Problem: Nach leicht abschreckendem Beginn echot sich "Entre Hommes" durchaus ein im Ohr. Aber so weit muss man erst mal kommen. Der leicht nölige Gesang, abgelöst von HC-artigem Geschrei, muss gründlich verdaut werden. Die Verrücktheit, die schon in den Promotexten herausposaunt wird, geht ja von "Dirty Rock Band" aus. Aha. Beweist das mal, nicht nur mit heraus-hängend-ragenden Geschlechtsteilen, diese Verrücktheit.
Was gibt’s denn dort zu entdecken: 'When I Come All Over You' - ja, das empfehle ich und 'Kiss It Goodbye' - zwei dickfeiste Kracher. Wie sagte mein Ex-Mitbewohner aus Lausanne: "Warrde bidde, üsch hol-he meinen Schal." Nicht zu warm anziehen, die Liveshows rocken bestimmt. Mit oder ohne Freipimmelkes.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben