HONG FAUX - Desolation Years
Mehr über Hong Faux
- Genre:
- Stoner Rock / Alternative Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Golden Robot Records
- Release:
- 24.02.2023
- Wake Me Up For Exit
- Fornever
- Zero Point
- Trains
- New Vegas
- Desolation Years
- Disco Necropolis
- Parasite
- Starkiller
- Whitman, Price & Hadd
- The Flood
Eigenständiger Stoner Rock mit Hit-Potential ohne Ende!
Skandinavien und melodische Rockmusik, diese beiden Komponenten zusammengenommen sind fast immer eine Garantie für tolle Alben. Auch die Stockholmer HONG FAUX bilden da keine Ausnahme und haben mit ihren beiden bisherigen Langdrehern bereits mächtig Alternative-Rock-Staub aufwirbeln können. Dass der Vierer damit noch keine deutlich größere Bekanntheit erlangen konnte, kann daher eigentlich nur daran liegen, dass vor dem nunmehr dritten Album "Desolation Years" beinahe zehn Jahre ins Land gezogen sind und die Herren dadurch vielleicht sogar bei bisherigen Fans wieder etwas in Vergessenheit geraten sind.
Doch das wird sich schon mit dem Opener 'Wake Me Up For Exit' flott ändern, denn die Schweden legen hier los wie die Feuerwehr. Die Gitarren sind fuzzy, dreckig und atmen ordentlich Stoner-Rock-Luft, der Bass groovt munter vor sich hin und der Gesang fügt dem Ganzen eine unverschämt poppige Note hinzu, sodass sich die Nummer sofort im Gedächtnis festbeißt. Das folgende 'Fornever' ist sogar noch einmal besser, verbindet den Charme der kalifornischen Wüste mit der spröden Aura des Neunziger-Grunge und ist dabei so unverschämt catchy, dass man es gar nicht glauben möchte. Ich meine, alleine der Refrain mit der Zeile "An eye for an eye makes the whole world blind" ist ein mächtiger Volltreffer, der mich aus dem Stehgreif zum Fan des Quartetts macht. Und nicht nur rocken können die Herren, auch die melancholischeren Töne liegen vor allem Niklas Serén und Johan Bergqvist am Gesang, was 'Zero Point' eindrucksvoll beweist. Das mächtige Grunge-Crescendo am Ende der Nummer ist da nur noch die Kirsche auf der Rockmusik-Torte. Ganz großes Kino.
Das Tolle daran: Die Eröffnung bleibt keine Eintagsfliege, denn das hohe Niveau kann auch im weiteren Verlauf der Scheibe spielend gehalten werden. Ganz besonders stechen für mich dabei das flotte 'Parasite', der coole und an QUEENS OF THE STONE AGE erinnernde Rausschmeißer 'The Flood' und der Up-Tempo-Rocker 'New Vegas' heraus, die ihr allesamt antesten solltet, um euch einen flotten Überblick der Qualitäten des Vierers zu verschaffen. Einzig 'Starkiller', das auch vorab als Single veröffentlicht wurde, fällt mir etwas negativ auf, denn hier versuchen die Schweden doch etwas zu sehr die Erfolgsformel der FOO FIGHTERS zu kopieren. Mit Dave Grohl am Gesang könnte die Nummer nämlich locker auf "Sonic Highways" stehen und erinnert teilweise frappierend an den Hit 'Congregation'. Eigentlich total dämlich, denn die Schweden haben einen so eigenständigen Sound, dass sie eine solche Copy-Paste-Nummer überhaupt nicht nötig haben.
Insgesamt bleibt auch das nur ein kleiner Fleck auf einem ansonsten makellosen Album, das eine großartige Rockband in bestechender Spiellaune präsentiert. Bleibt zu hoffen, dass die Schweden anno 2023 auch die entsprechende Aufmerksamkeit bekommen, denn mit ihrem explosiven Mix aus Stoner Rock, Grunge und Pop hat der Vierer alles beisammen, um Fans aus den unterschiedlichsten Spielrichtungen der Rockmusik zu begeistern und eine große Nummer in diesem Sektor zu werden.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs