HELLRIPPER - Warlocks Grim & Withered Hags
Mehr über Hellripper
- Genre:
- Blackened Death / Speed Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Peaceville
- Release:
- 17.02.2023
- The Nuckelavee
- I, The Deceiver
- Warlocks Grim & Withered Hags
- Goat Vomit Nightmare
- The Cursed Carrion Crown
- The Hissing Marshes
- Poison Womb (The Curse Of The Witch)
- Mester Stoor Worm
Großartiger Black-Death-Speed-Abriss aus Schottland.
Bevor ich die Besprechung zum neuen HELLRIPPER-Album "Warlocks Grim & Withered Hags" beginne, muss ich mich erst einmal bei James McBain entschuldigen, denn wie mir sein Bandprojekt bisher entgehen konnte, ist mir ein absolutes Rätsel. Doch fangen wir erst einmal vorne an: Im Jahr 2014 gründet James, der aus dem schottischen Aberdeen stammt, dieses Ein-Mann-Projekt und hat in den letzten beinahe zehn Jahren zahlreiche Split-EPs und Singles veröffentlicht. Ebenfalls enthalten im reichlich vorhandenen Output sind auch die beiden Langdreher "Coagulating Darkness" und "The Affair Of The Poisons", die auch in unseren heiligen Hallen extrem gute Noten einstreichen konnten. Ein Umstand, der sich wohl auch mit dem dritten Langspieler der Bandgeschichte nicht verändern wird.
Selbiger legt mit dem Opener 'The Nuckelavee' nämlich direkt los wie die Feuerwehr und brennt ein wahnwitziges Feuerwerk zwischen Black, Death und Speed Metal ab, dass mir sofort die Freundentränen in die Augen schießen. Aus jeder Note hier hört man raus, dass James die Musik macht, die er liebt und hier seine eigenen Heroen zelebriert, die von MOTÖRHEAD über VENOM bis zu frühen BATHORY reichen. Dabei feuert der Multiinstrumentalist ein angeschwärztes Thrash-Riff nach dem anderen ab, holt auch mal die schrammelnde Schwarzmetall-Keule raus und ist sich nicht zu schade, die feurige Suppe mit einer Prise Heavy-Metal-Epik und coolen Leads zu garnieren. Kurzum, das hier ist ein wahres Schwermetall-Freudenfest, das mir sicher morgen einen ordentlichen Muskelkater im Nacken bescheren wird.
Gerade wenn man allerdings denkt, man wüsste wo der HELLRIPPER-Hase läuft, hat der Titeltrack ein paar Überraschungen im Gepäck. Plötzlich agiert Mr. McBain nämlich in sehr hymnischen Gefilden und kreiert ein Epos, das hinten raus auch noch Luft für ein wunderschönes und von akustischen Gitarren getragenes Outro lässt. Spätestens wenn hier auch noch der Dudelsack gezückt und damit der Heimat des Bandkopfes Tribut gezollt wird, bin ich restlos begeistert und möchte mir sofort die restliche Diskografie des Schotten besorgen. Ja, danach kann nicht jeder Song das Niveau der eröffnenden Minuten halten und ab und an verliert sich James auch ein wenig in seinen wilden Riff-Attacken, dennoch gibt es mit den beiden sehr melodisch ausgelegten 'The Cursed Carrion Crown' und 'Poison Womb (The Curse Of The Witch)' noch weitere Höhepunkte zu bestaunen, sodass trotz einiger weniger Längen nie wirklich Langeweile aufkommt. Im Gegenteil, die Begeisterung des Bandkopfes ist absolut ansteckend und transportiert sich perfekt ins heimische Wohnzimmer.
Damit sollte auch meine eingangs vorgetragene Entschuldigung erklärt sein, denn ich hätte mir gewünscht, dass HELLRIPPER viel früher auf meinem musikalischen Radar aufgetaucht wäre. Solltet ihr auch ein offenes Ohr für die im Verlauf der Rezension genannten Bands und Bock auf eine ordentliche Speed-Death-Black-Metal-Abreibung haben, dann müsst ihr "Warlock Grim & Withered Hags" unbedingt antesten, denn so frisch und feuerig wie auf dem HELLRIPPER-Drittling habe ich diesen Stilmix schon lange nicht mehr gehört!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs