HELLDRIFTER - Shell Of Inexistence
Mehr über Helldrifter
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Violent Creek Records
- Release:
- 16.05.2025
- Martyrs Of A Dying Age
- Suicide Strike
- Ark Of Doom
- Cosmic Justice
- Beyond The Grave
- Deception
- Reckoning In Blood
- Divine Command
- Flash From Bone
- Shell Of Inexistence
Derbes Old-School-Feeling, sperrige Zwischensequenzen.
Ich mag den rohen, schmutzigen Sound des neuen HELLDRIFTER-Albums. Mit der nicht nur zeitwweiligen Anlehnung an meine frühe Heroen von DISMEMBER hat die Truppe aus Stuttgart grundsätzlich schon mal einen Stein im Brett. Schwieriger wird es allerdings, den Sound auf der einen und die Songs auf der anderen Seite soweit zusammenzubringen, dass die Euphorie auch auf alle Aspekte von "Shell Of Inexistence" überschwappt, denn insbesondere die etwas frickeligen Riffs im Midtempo-Segment der Scheibe nehmen den zehn Kompositionen gelegentlich den Drive und stehen höheren Ehren ein bisschen im Wege.
Lobenswert ist zunächst aber, dass die Herren aus dem Schwabenland mit einer Mischung aus Fredman-Gitarrensound und Sunlight-Thrash-Attitüde sofort wieder mitten in den 90ern stehen. Moderne Einsprengsel sind nicht erwünscht, die Growls können mit den besagten Schweden locker mithalten, und auch die Rhythmussektion versteht sich sehr gut darauf, das Material ordentlich voranzupeitschen. Aber der Motor gerät ins Stocken, sobald HELLDRIFTER das Tempo reduziert und sich manchmal zu sehr vom Kopf und zu wenig vom Bauch leiten lässt. Nummern wie 'Suicide Strike' und 'Ark Of Doom' mögen zwar ordentlich ins Mett prügeln, aber zwischendurch verliert sich die Truppe in verschachtelten Strukturen und einigen sperrigen Breaks, die letztlich dann auch auf die Laune schlagen. Das ist zu einem solch frühen Zeitpunkt des neuen Releases dann auch eher kontraproduktiv. Dass die Ambitionen auch technischer Natur sein dürfen und man keinen Standard-Melo-Thrash spielen möchte, ist durchaus klar und auch lobenswert. Aber die goldene Mitte, die findet auf "Shell Of Inexistence" leider nicht in allen Kompositionen genügend Raum.
Immerhin sind Kompositionen wie 'Martyrs Of A Dying Age', 'Deception' und 'Divine Command' nahezu unfehlbar und können diesen Malus fast vollständig kompensieren - aber eben auch nur fast. HELLDRIFTER bleibt sich und auch den persönlichen Vorlieben treu, und das schätze ich an dieser Stelle sehr. Rein musikalisch ist die neue Scheibe aber nicht die erhoffte Offenbarung, sondern nur ein ordentliches Album mit einigen erwähnenswerten Perlen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes