HELHORSE - For Wolves & Vultures
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2011
Mehr über Helhorse
- Genre:
- Sludge
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Soulfood
- Release:
- 13.05.2011
- Skull Sun
- Djoufulinn Er Danskur
- Last Temptation
- House Of Roosters
- Get Drunk, Get Mad, Get Even
- Death Ride
- Black Weed
- Lowerd Expectations And Muted Sexuality
- 237
- White Light
Ich kaufe ein L und löse Bockwurst.
Ein höl(l)isches Pferd (oder wenn man dänisch kann ein Geisterpferd), Wölfe und Geier - na herzlich willkommen im Streichelzoo. Das ist doch mal eine gesunde Mischung. Dahinter kann sich ja eigentlich nur ein brachiales, räudiges Gebräu verbergen. Und in der Tat, HELHORSE haben kräftigen Sludge am Start, versetzt mit ein bisschen Hardcore, ein bisschen Brachialo-Doom und vereinzelten psychedelischen Space-Rock-Passagen. Doch so gut das phasenweise wirklich klingt, mundet das Ganze leider doch nicht uneingeschränkt lecker. Einen großen Anteil daran hat die häufig durchwachsene Gesangsdarbietung, welche die Scheibe unbarmherzig in Richtung Einheitsbrei zerrt - hier wurde viel Potenzial verschenkt.
Rein musikalisch ist auf "For Wolves And Vultures" vieles im grünen Bereich, selbst das Wildern in verschiedenen Stilarten funktioniert bei einigen Songs richtig gut. Im Gitarrenbereich erinnert das stellenweise an KYLESA, in Sachen Brachialität kommt man fast an CROWBAR ran und auch MASTODON scheint den Dänen nicht gänzlich unbekannt zu sein. Das Kraftpaket lebt also vor allem von den coolen Riffmonstern, allerdings wirkt das hardcorige Gebrülle ein bisschen deplatziert und stört den an sich guten Gesamteindruck.
Denn das Riffing fällt äußerst knackig und wohlmundend aus, selbst die getragenen Passagen haben ein schönes, leicht psychedelisches Flair. Vor allem auf dem zweiten Teil der Platte dringen mitunter derlei wabernde Retro-Klänge ans Ohr. Doch neben einigen ansprechenden Songs kredenzen HELHORSE eben auch ein paar unausgegorene Nummern, die abgesehen von ihrer wilden und ruppigen Gangart nicht viel zu bieten haben. In dieser Hinsicht machen die Space-Rock-Schnipsel in 'Death Ride' (Killersong!), '237' und 'White Light' schon ein bisschen mehr Spaß als die sludgischen Kracher, denen es doch etwas an Inspiration mangelt.
Und sobald über allem Gebratze das nervige und in seiner Eintönigkeit ziemlich dröge Hardcore-Gebrüll thront, muss man schon ziemlich genau hinhören, um trotzdem all die zünftig knallenden Riffs und guten Melodien zu entdecken. Dabei fällt der stellenweise (vor allem bei den psychedelischeren Stücken) eingestreute Klargesang deutlich weniger störend aus, obgleich auch dieser nicht gleich zu Freudentänzen einlädt. Und schließlich hört man bei 'Death Ride' kraftvoll röhrende Vocals, in etwa so wie sie auch GORILLA MONSOON verzapfen, und ist ganz überrascht, dass einem plötzlich so viel Gutes wiederfährt. Doch darauf keinen Schnappes; dafür müssen HELHORSE beim nächsten Mal schon noch eine Schippe drauflegen, um dann hoffentlichen für vollen Hörgenuss sorgen zu können.
Anspieltipps: Death Ride, Black Weed, 237
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer