HEATHEN'S EYE - Port Inspiro
Mehr über Heathen's Eye
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pride & Joy Music / Soulfood
- Release:
- 27.06.2025
- One Black Lie
- Mirrorman
- Ghosts Of Yesterday
- Still The Water Runs Deep
- Firepriest
- Is It Over Now
- Endless Lies
- Lost In The Wind
- Shine
- Monsters
- Blind
- Time To Deliver
Toller Hardrock, doch irgendetwas fehlt - aber was?
Eine nahezu perfekte Darbietung, viel Leidenschaft, packende Emotionen und dazu ein krachender Gitarrensound: Müsste man die Aspekte aufzählen, die das aktuelle Werk von HEATHEN'S EYE qualitativ zurückwerfen könnten, sind die Anstrengungen ungleich größer als bei der bloßen Nennung all der Vorzüge, die das norwegische Ensemble auf seinem ersten Silberling platziert hat. Dennoch fehlt irgendwie das gewisse Etwas, das die Euphorie blitzartig in größtmögliche Höhen schießen lassen könnte. Denn obschon die einzelnen Songs von "Port Inspiro" richtig stark aufgemacht sind und auch über das nötige Maß an Abwechslung verfügen, will der Funke manchmal nur bedingt überspringen. Das klingt seltsam, ist irgendwie auch merkwürdig, letzten Endes aber nicht zu bestreiten.
Vielleicht liegt es daran, dass es einfach zu viele Acts gibt, die auf der gleichen Schiene unterwegs sind und klassischen Hardrock ähnlich modern produzieren wie die Nordlichter. Womöglich könnten auch die Hooklines etwas zwingender sein, denn hier geht HEATHEN'S EYE nie so wirklich in die Vollen. Und gegebenenfalls kann man auch die absolute Übersättigung auf dem klassischen Heavy-Rock-Markt dafür verantwortlich machen, dass eine Platte wie "Port Inspiro" trotz bester Referenzen nur mit soliden Eindrücken über die Ziellinie geht. Fakt ist aber bei aller gegebenen Perfektion, dass der Mix aus melodischen QUEENSRYCHE-Fragmenten, vereinzelten Versatzstücke von Jorn Lande respektive MASTERPLAN und die gelegentlich Annäherung an den etwas straighteren KAMELOT-Stoff viel Spaß macht, aber irgendwie nicht im Ohr hängen bleiben mag. Dabei tun die Norweger wirklich alles dafür, genau diese Konsequenz nicht zu erzielen: Sie sind instrumental absolut auf der Höhe, bringen mit Frontmann Robb Lindh einen Meister seines Faches mit und überzeugen schließlich auch mit einer wuchtigen, aber doch erdigen Produktion. Aber manches kann man eben nicht erzwingen, und so sehr ich mir auch Mühe gebe, total begeistert von diesem Release zu reden, so bremsen mich hier doch immer wieder einzelne der eben genannten Argumente.
Wer die besagten Acts verehrt, sollte sich aber auf alle Fälle selbst einen Eindruck von "Port Inspiro" machen, denn grundsätzlich geschieht jedes Gemeckere hier auf ganz, ganz hohem Niveau. Mir gefällt die Scheibe sehr gut, aber das Gefühl, dass sie kein Dauerbtrenner werden wird, kann ich einfach nicht abstreifen!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes