HARADRIM - Death Of Idols
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2023
Mehr über Haradrim
- Genre:
- Blackened Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Trust No One Recordings
- Release:
- 23.06.2023
- Death Of Idols
- Venus Falling
- Tyrant
- Godless
- Defiling Of Spirit
- Nero
- Demigod
- Conquest
- The Price Of Compliance
- Acheron
- Ashes Of Warsaw
Unverschämt eingängiger Blackened-Death-Brocken aus Schweden
Unter dem Namen HARADRIM haben sich im Jahr 2021 die beiden Schweden Anton Palmborg und Dennis Sjögren zusammengefunden, um gemeinsam ihrer Liebe zu Black Metal, Crust und Hardcore nachzugehen. Erst erschien so im vergangenen Jahr eine erste Demo-CD und nicht einmal zwölf Monate später steht mit "Death Of Idols" der erste komplette Langdreher in den Startlöchern. Unterstützt werden Anton, der Gitarre und Gesang übernimmt, und Basser Dennis dabei von Isak Nilsson, der hinter der Schießbude Patz nimmt und den insgesamt elf Kompositionen den richtigen Drive verpasst.
Aber wie klingt denn nun der musikalische Extreme-Metal-Grenzgang, den das Trio auf seinem Debüt zelebriert? Nun, der eröffnende Titeltrack ist musikalisch auf jeden Fall tief im angeschwärzten Death Metal verwurzelt und lässt mit seinen wuchtigen Gitarren gerne einmal das BEHEMOTH-Frühwerk durchblicken. Dazu gibt es heisere Screams und vereinzelte epische Melodien, welche so auch aus dem melodischen Schwarzmetall Skandinaviens entnommen sein könnten und den Opener nicht nur überraschend eingängig, sondern auch zum ersten Volltreffer der Spielzeit machen. 'Venus Falling' nimmt den Spielball in der Folge problemlos auf und legt mit erneut großartiger und melodischer Gitarrenarbeit die Messatte sogar noch etwas höher, auch weil die Nummer insgesamt etwas kompakter und zwingender daherkommt als der direkte Vorgänger.
Und damit hat man eigentlich schon nach zwei Songs einen guten Einblick in das bekommen, was die drei Schweden auf die Beine stellen können. Qualitativ nehmen Anton, Dennis und Isak im weiteren Verlauf der Platte nie den Fuß vom Gas, sondern zelebrieren in dezent unterschiedlicher Ausführung den Sound, den sie mit den Eröffnugsnummern vorgestellt haben. Mal schlägt das Pendel dabei etwas mehr in Richtung wütender Black-Metal-Raserei aus ('Nero'), mal wird eher fies im Mid-Tempo gegroovt ('Defiling The Spirits'). Die große Gemeinsamkeit aller Nummern bleibt dabei das unheimlich zwingende Songwriting, das immer wieder Momente blinder Wut und herrlich episch-melodische Gegenpole gegenüberstellt, ohne je wirklich langweilig zu werden. Die eingangs erwähnte Parallele zu BEHEMOTH kommt mir dabei mit zunehmender Spielzeit immer öfter in den Sinn, was aus dem Munde eines großen Fans der Polen aber definitiv als großes Kompliment verstanden werden sollte.
So kann ich am Ende auch nur zu 8 Punkten greifen, denn "Death Of Idols" hat mir in seiner Gesamtheit unheimlich viel Spaß gemacht. Ja, der ganz große Hit der Marke 'Conquer All' oder 'Ov Fire And The Void', um auch hier wieder die offensichtlichen Idole als Vergeichsgegenstand heranzuziehen, fehlt aktuell noch, doch wenn das Trio dran bleibt, kann mit dem zweiten Langdreher problemlos der Sprung in die Blackened-Death-Champions-League gelingen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs