GREAT MACHINE, THE - Working Class Anarchist
Mehr über Great Machine, The
- Genre:
- Desert / Stoner Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Noisolution
- Release:
- 12.09.2025
- Briana Banks
- Bound By Fire
- Ms. Stress
- ABQ
- Demon Party
- Mysterious Lady
- Neu
- Anarchy
- Desert Ledge
- Beelzeboy
Das Power-Trio aus dem nahen Osten liefert wieder ein Zeugnis ihrer ungezügelten Kreativität ab.
Eine kleine Anekdote direkt zu Beginn: Auf dem Blue-Moon-Festival 2024 dachte ich für einen Moment, da hat sich tatsächlich Nihil Baxter aus dem Helge Schneider-Universum in eine Band geschlichen. Nur war dieser Typ mit der speziellen Brille nicht der Jazzkönig aus Mülheim, sondern Aviran Haviv der im Anschluss spielenden THE GREAT MACHINE aus Tel Aviv, Israel. Danach folgte ein derartig energiegeladenes Set, welches das ganze Publikum gleichermaßen elektrisiert hat. Kurzum: Das war einfach geil. Die Mischung aus Stoner Rock, Versatzstücken aus Doom Metal und diversen anderen erlesenen Zutaten des Rock'n'Roll hat genau den Nerv des feierwütigen Publikum getroffen. Dass THE GREAT MACHINE bei dem vollgepackten Tourplan überhaupt noch die Zeit findet, mit "Working Class Anarchist" ein neues Album einzuspielen, ist dabei kaum zu glauben. "Anarchy in the holy land"? Finden wir es heraus.
Um es auf den Punkt zu bringen: "Working Class Anarchist" bringt diese rohe Live-Energie der Band ungefiltert mit einer bemerkenswerten Kompromisslosigkeit herüber, so dass man sich kaum wehren kann und von der ansteckenden Energie einfach mitgerissen wird. In knapp 36 Minuten Spieldauer spielt THE GREAT MACHINE mit Stimmungen, drückenden Riffs und interessiert sich einen feuchten Kehricht darum, ob das jetzt passend ist oder nicht. Es beginnt mit dem entspannten Einstieg 'Briana Banks', bevor direkt danach das drückend schwere 'Bound By Fire' seine saucoolen Hooks vom Stapel lässt, dass man sich einfach dem Riff beugen muss. Das sympathisch unbeschwerte Songwriting gestattet dann auch kurze, absurde Songs, wie die Sowjet-Parodie 'Anarchy', die unter zwei Minuten über die Ziellinie sprintet.
Die Abwechslung ist allgemein eine große Stärke von "Working Class Anarchist". Das Brüderpaar Aviran am Bass und Omer Haviv (Gitarre) , unterstütz von Dan Deutsch (Schlagzeug) kredenzt hier seine ureigene Mischung aus locker-flockigen Rockern und sackschweren Groovern. Wie beispielsweise das ungemein drückende 'Demon Party' oder 'Mysterious Lady', einige der wenigen Songs, die es über die vier Minuten Marke schaffen.
Abschließend bleibt anzumerken: "Working Class" existiert nur aus einem Grund: mehr Futter für das Liveset. Jeder Song biedert sich regelrecht an, live gespielt zu werden. Auch wenn sich am Ende mit dem politischen Statement 'Louder Than The Bombs' ein brandaktuelles Thema eingeschlichen hat - und seine Wirkung nicht verfehlt – will THE GREAT MACHINE hier rocken, bis der Schweiß regelrecht aus den Boxen trieft. Das gelingt der Band mit ihrem neusten Streich ganz wunderbar und man sollte nach Konsum des Arbeiteranarchisten dringendst ein Konzertticket für die wilde Chose der Israelis lösen. It's only Rock'n Roll...but I like it!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Kevin Hunger