GODS OF GAIA - Escape The Wonderland
Mehr über Gods Of Gaia
- Genre:
- Symphonic Black Metal / Symphonic Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 28.11.2025
- Escape
- Escape The Wonderland
- Afterlife
- Rise Up
- What It Takes
- Eternity
- Already Gone
- Burn
- Burn For Me
- Krieg in mir
- Cyan Night Dreams
Herrliches Symphonic-Black-Death-Gebräu aus hiesigen Landen!
Hinter GODS OF GAIA verbigt sich eigentlich ein Ein-Mann-Projekt, bei dem Gitarrist und Komponist Kevin Sierra hinter den Kulissen die Strippen zieht. Zuvor war der Musiker bei HACKNEYED und PARASITE INC. aktiv, konzentriert sich aber seit einigen Jahren auf sein Soloprojekt, dessen Debütalbum "As Daylight Dies" im Jahr 2023 erschien. Nun steht mit "Escape The Wonderland" das Zweitwerk in den Startlöchern, das uns elf Kompositionen präsentiert und mit seinem schlichten und etwas unspektakulären Coverartwork keine Hinweise darauf gibt, was für ein pompöses musikalisches Unterfangen uns hier erwartet.
Im Gegensatz zu seinen bisherigen Bands hat sich Kevin mit GODS OF GAIA nämlich dem symphonischen Extreme Metal verschrieben, der sich irgendwo zwischen todesmetallisch geprägtem Black Metal und angeschwärztem Death Metal wiederfindet. Im Intro 'Escape' dürfen dabei erst einmal Orchestertöne das Zepter übernehmen, bevor im zweiten Teil des Tracks die rasanten Gitarren die nötige Portion Härte mit einbringen. Angenehm positiv fällt dabei direkt auf, dass man zwar hört, dass wir es hier mit Orchester-Samples zu tun haben, diese aber trotzdem originalgetreu genug klingen, um einen nicht aus der Immersion zu reißen. Beste Voraussetzungen, um danach mit dem Titeltrack in die erste reguläre Komposition zu starten. Musikalisch muss ich dabei unweigerlich an eine unheilige Vermählung von DIMMU BORGIR, FLESHGOD APOCALYPSE und BEHEOMTH denken, wobei gerade in den etwas vertrackteren Passagen auch eine Spur EMPEROR durchaus herauszuhören ist. Das Gute dabei: GODS OF GAIA muss sich keinesfalls vor diesen Vorbildern verstecken, denn dank toller Riffs, markerschütternder Growls und einer herrlich hymnischen Note ist der erste reguläre Track der Platte ein echter Volltreffer.
Wie sich herausstellt, ist 'Escape From Wonderland' aber nur ein Aufwärmprogramm für Kevin, denn mit 'Afterlife' knallt er direkt im Anschluss einen absoluten Hit raus, der auch nach zig Durchläufen seine Wirkung nicht verliert. Dabei sind die Strophen angenehm wuchtig und hart, werden aber von einem herrlich epischen und zwingendem Melodiebogen kontrastiert, der den Refrain zu einer richtigen Hymne macht. Einfach nur grandios und ein Song, bei dem sich selbst die eingangs genannten Vorbilder mächtig strecken müssen. Das Problem ist nur, dass sich Kevin damit direkt selbst eine Messlatte legt, die er nicht mehr wirklich übertreffen kann. Trotzdem schwächelt die restliche Spielzeit nicht unbedingt, doch nur noch das ebenfalls hymnische 'Eternity' und das neoklassisch inspirierte 'Burn For Me' kommen noch einmal dicht an die Hit-Regionen von 'Aferlife' heran. Weitere Highlights gibt es trotzdem noch zu vermelden, nur wildern diese in etwas wuchtig-sperrigeren musikalischen Gefilden. 'Krieg in mir' etwa lässt massiv an BEHEMOTH denken und ist ein grooviger Blackened-Death-Brocken, während 'Cyan Night Dreams' fast ein bisschen proggy tönt und wieder eher an der Melodie-Front punktet.
So ist am Ende das etwas unscheinbare Artwork der einzige Punkt, der sich an "Escape The Wonderland" kritisieren lässt. Ansonsten ist das hier nämlich ein wunderbares Gebräu aus Black und Death Metal mit ordentlicher Symphonic-Schlagseite, das ich ich jedem Fan dieser Spielart nur wärmstens ans Herz legen kann. Da ist es eigentlich schon ein Wunder, dass sich kein Label diese starke Scheibe unter den Nagel gerissen hat...
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs


