GENERAL STORE - Somewhere In The Middle
Mehr über General Store
- Genre:
- Southern Rock / Classic Rock / Blues Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- JFK
- Release:
- 13.04.2012
- Celebrate
- Second Chance
- Somewhere In The Middle
- Get Back Home
- Deadly Star
- My Father Said
- Trail Of Tears
- After The Winter
- Bread And Games
- In Each Of Us
Die Südstaaten von Frankreich setzen zum Angriff an
Will Lester, Pascal Boy, Bob Franks und Phil Sun kommen aus dem Süden, lieben BBQ, Bier, Schweiß und schwingen in ihrer Freizeit gern die Konföderierten-Flagge - wie man das als echter Südstaatenrocker eben so macht. Und das so überzeugend, dass mir erst nach mehrfachem Hören und Begutachten auffällt, dass Süden zwar richtig ist, allerdings das Bier dem Rotwein weicht, denn die Band kommt überraschenderweise aus einem unbeugsamen Dörfchen bei Bordeaux und leistet dort seit über 15 Jahren Widerstand.
Dabei atmet die Musik der Gruppe zu jeder Zeit den Geist ihrer vornehmlich amerikanischen Vorbilder und überhäuft uns mit einer wohligen Mischung aus warmen, breit schmatzenden Gitarren, fetten Schweineorgeln und einer stoischen Rhythmusgruppe. Schon der Opener 'Celebrate' bietet ein drückendes Classic-Rock-Brett und bläst Wind in die Segel des alten Blues-Kahns. Der setzt sich im folgenden 'Second Chance' knarzend und ächzend in Bewegung, direkter Kurs gen England, 1987, da hätte es gut auf ein Album von ERIC CLAPTON gepasst. Ein lange ausuferndes Gitarren- und vor allem Keyboard-Solo mit den typischen Bends und sogar die Stimme erinnert in ihrer Phrasierung nicht selten an Slowhand zu Breitwand-Blues Zeiten. 'Get Back Home' behält den Kurs Süd-Ost bei, korrigiert aber noch um einige deutliche GOV'T MULE Anleihen, die sich durch das ganze Album ziehen wie der Teer zum Fugendichten. Einzig das charmante, gelegentlich wiederkehrende Lispeln erinnert noch daran, dass die Band aus Frankreich ist.
Was das Album stellenweise trotz starker Parallelen rettet, ist in erster Linie die Frische und Wandlungsfähigkeit der Band, die zu jeder Zeit handwerklich voll überzeugt und so auch gut darüber hinwegsehen lässt, dass die ganz großen Hooks und markanten Stellen gerne ausgeprägter sein dürften. Da kommt ein spritziges Lied wie das WahWah-geladene 'My Father Said' nach dem schwergewichtigen, mit lässig fließenden Basslinien unterlegten Groover 'Trail Of Tears' gerade recht, macht Laune und lässt die Temperaturen steigen. Doch die eigentlichen Highlights haben sich Ende der Platte versteckt: zum einen ist da die herzzerreißende Ballade 'After The Winter'. Der heißere, von gelegentlichen Gitarrenlicks unterbrochene Gesang erinnert vage an JOE COCKER, vorsichtige Keyboardsounds unterstreichen die Strophe, um am Ende in einen mitreißenden Refrain zu enden, der sich festfrisst und zum Schwelgen einlädt, bevor sich die Gitarre in den Himmel schraubt. Der Classic Rocker 'In Each Of Us' treibt dann das Schweißlevel noch mal gut hoch und man überlegt, ob nun Bier hier das richtige Getränk ist, oder doch eher Rotwein.
Fazit: Mit viel Lässigkeit schießt man hier aus vollen Rohren und punktet mit großartigem Gesang und lockeren Gitarre/Orgel-Duellen. Fans von BLACK CROWES über MOLLY HATCHET bis zu den erwähnten GOV'T MULE können also beruhigt zugreifen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Simon Volz