FORNDOM - Alster
Mehr über Forndom
- Genre:
- Folk / Ambient / Pianomusik
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nordvis Produktion
- Release:
- 06.10.2023
- Jakten (Piano Version)
- Yggdrasil (Piano Version)
- Finnmarken (Piano Version)
- Resan (Piano Version)
- Fostersonen (Piano Version)
- Hemkomst (Piano Version)
- Aska (Piano Version)
Schöne, traurige Pianomusik.
FORNDOM ist das Projekt des Multiinstrumentalisten Ludvig Swärd, mit dem üblicherweise Musik aus der Schnittmenge von Folk und Dark Ambient angeboten wird. Seit der Gründung 2014 hat es der Schwede auf drei ganze Alben gebracht: "Flykt" aus dem Gründungsjahr, "Dauðra Dura" aus 2016 und "Faþir" aus 2020. Die Neuerscheinung unter dem Namen "Alster" hält nun diverse Tracks dieser Alben im Pianoformat bereit, sowie den finalen Song 'Aska', einem bisher nicht erschienenen Titel des Künstlers, ebenfalls als Pianoversion. Dieser rundet das überwiegend melancholische Album perfekt ab, ist das Klavierspiel doch am abwechslungsreichsten und am meisten melodiös. Es erinnert irgendwie an einen Sonnenaufgang, wodurch wieder Hoffnung und Mut geschöpft werden kann.
Ludvig Swärd gab "Alster" folgende Worte mit auf den Weg: "Das Klavier ist ein wunderbares Instrument. Trotz seiner Modernität besitzt es eine zeitlose Qualität, die den Hörer an jeden Ort entführen kann, den der Komponist wünscht. Für mich selbst spielte das Klavier eine entscheidende Rolle bei der Komposition von "Faþir" und hat seitdem immer noch gedient – obwohl ich es in meinen Liedern nie gehört habe. Das Konzept, dieses besondere Album zu erstellen, das hauptsächlich aus zuvor veröffentlichten Songs besteht, entstand aus einigen Kommentaren, die ich erhielt, nachdem ich ein kurzes Video gepostet hatte, in dem ich sie in diesem speziellen Arrangement aufführte. Beim Nachdenken wurde ich offen für die Idee, diese Werke in einer Form zu veröffentlichen, die stärker an ihren Originalversionen orientiert ist."
Die ins Pianogewand legerer eingekleideten Versionen von 'Jakten', 'Yggdrasil', 'Finnmarken', 'Resan', 'Fostersonen' und 'Hemkomst', wirken durch die leichtere Form von musikalischer Begleitung und entfernten Vocals weniger Dark als die Originale, jedoch weiterhin sehr ambient. Neben dem Klavier ist lediglich ein wenig Percussion zu vernehmen. Durch das Piano wird die melancholische Grundstimmung in der Musik FORNDOMs eher noch betont. Der Opener hat dabei trotzdem einen beruhigenden Effekt. 'Yggdrasil' ist der einzige Albumtitel, bei dem ich einen Moment brauchte, um das Original wiederzuerkennen. Die rechte Hand des Pianisten hat dabei wohl den Gesangspart übernommen.
Im dritten Lied spiegelt dessen linke Hand mit zwei tiefen, repetitiven Tönen anscheinend den Herzschlag wider. In 'Resan' sorgt gedämpftes Trommelklopfen, weit im Hintergrund, sowie ein tiefer Pianoton für Spannung und Unruhe, was das langsamste und längste Stück des Albums qualitativ aufwertet. 'Fostersonen' erscheint danach durch helle Klänge und etwas flotteres Tempo erfrischender. Der vorletzte Song ist dann wieder etwas ruhiger, aber die hohen Töne klingen dennoch hoffnungsvoll, die Melancholie der ersten vier Albumtitel scheint vollends gewichen. Danach kann man sich unbeschwert in den Zuversicht spendenden, aparten Finaltrack fallen lassen.
Einigen mag diese musikalisch minimal gehaltene Ausgabe von FORNDOM nicht ausreichen, diejenigen können sich den Erwerb dieses Albums also sparen. Solltet ihr jedoch, wie ich, zu denen gehören, die diese angenehme, seelenstreichelnde Musik auch in einer reduzierten Variante genießen können, könnte "Alster" eine schöne Ergänzung für eure Sammlung darstellen. Meines Erachtens haben sowohl die Voll-, als auch die Pianoversionen ihre Daseinsberechtigung.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt