FOO FIGHTERS - Concrete And Gold
Mehr über Foo Fighters
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sony Music
- Release:
- 22.09.2017
- T-Shirt
- Run
- Make It Right
- The Sky Is A Neighborhood
- La Dee Da
- Dirty Water
- Arrows
- Happy Ever After (Zero Hour)
- Sunday Rain
- The Line
- Concrete And Gold
Etwas poppige als gewohnt, aber noch immer grandios.
Dave Grohl liegt es ganz offensichtlich nicht so recht, einfach ins Studio zu gehen und auf bewährte Art und Weise eine Scheibe aufzunehmen. Stattdessen fordert der ehemlige NIRVANA-Schlagzeuger sich selbst und die übrigen FOO FIGHTERS-Mitglieder gerne heraus, weshalb eine neue Platte entweder in der eigenen Garage ("Wasting Light") oder einfach mal in Begleitung einer HBO-Dokumentation in Studios quer durch Amerika ("Sonic Highways") aufgenommen wird. Auch für die neuen Scheibe "Concrete And Gold" ist diese Formel gültig, denn auch wenn der Silberling ganz klassisch im Studio eingespielt wurde, hat man sich mit Greg Kurstin eine Produzenten ausgesucht, der bisher eher für erfolgreiche Pop-Hits als für derbe rockende Alben bekannt war. Die große Frage ist daher, in wie weit Kurstins Stil auch auf den neuen Silberling der FOOs abgefärbt hat.
Die Eröffnung könnte dann auch direkt einige langjährige Fans verschrecken, denn mit dem etwas mehr als eine Minute dauernden 'T-Shirt' hat man einen höchst ungewöhnlichen Track an den Beginn der Platte gestellt, der auch nach mehreren Hördurchläufen irgendwie eher wie ein unfertige Skizze und nicht wie ein wirklich fertiger Song wirkt. Doch schon bei der folgenden Single 'Run' wird dieser Eindruck wieder zurechtgerückt, denn hier gibt es all das zu hören, was die FOO FIGHTERS seit der Gründung ausmacht. Knarzige, fast schon punkige Gitarren treffen auf poppige Hooklines, abgerundet wird das ganze von den Drum-Grooves aus Taylor Hawkins Feder, der auf "Concrete And Gold" wieder einmal beweist, dass er hinter der Schießbude Bandchef Grohl durchaus das Wasser reichen kann.
Eigentlich also alles wie gehabt bei den Alternative-Rockern, und trotzdem scheint die Platte etwas stromlinienförmiger und im Vergleich zum Vorgänger "Sonic Highways" auch etwas eingängiger daherzukommen. So trumpft beispielsweise 'The Sky Is A Neighborhood' mit einem großen Chor im Refrain auf, während sich die Hooks von 'Dirty Water' und 'The Line' direkt in den Gehörgang fräsen. Entsprechend müssen die wilden Gitarren-Attacken und die ansonsten so beliebten Screams von Grohl auf dem neuen Silberling auch etwas zurückstecken. Genau hier macht sich vielleicht der Einfluss von Kurstin am deutlichsten bemerkbar, denn auch wenn der Pop bei den FOOs schon immer präsent war, so hat er doch selten eine so große Rolle gespielt wie auf der neuen Scheibe. In diese Richtung passt auch das von Drummer Hawkins gesungene 'Sunday Rain', das mitunter so klingt als wäre es direkt aus der Disko-Ära ins Jahr 2017 teleportiert worden.
So ist "Concrete And Gold" unterm Strich wahrscheinlich das poppigste FOO FIGHTERS-Album geworden, was aber nicht unbedingt als Kritik zu verstehen ist. Der Silberling legt eben nur das Augenmerk auf eine der Stärken der Band, auch wenn mir persönlich ein wenig der räudige Aspekt früherer Alben fehlt. Die Songs sind aber auch dieses mal wieder einfach nur grandios, weshalb die Scheibe der herausragenden Diskographie der Amerkaner ein weiteres feines Kapitel hinzufügt. Fans können hier also blind zuschlagen, denn die FOOs können offensichtlich einfach kein schlechtes Album veröffentlichen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs